Führer durch Österreichs Kunststätten - Die Stadt Steyr in Oberösterreich

58 ursprünglichen Einrichtung noch ziemlich unberührten Kaum: ein großer grüner Kachelofen, eine Sänfte, verräucherte Heiligenbilber an den Wänben, zum Sitzen einlabenbe Bänke an altertümlichen lischen. Nun folgen wir, nachbem wir bas hübsche Straßenbilb ber Kirchengasse auf uns wirken ließen (Bilb 11), ihrem sanft ge­ krümmten Zuge, sehen uns ein wenig in ben Höfen ber Häuser 2, 4 unb 6 um unb werfen einen Blick bie Fabriksffraße hinab, bis im Weiferjd]reiten uns bie traulich altvaterische Änmuf eines Platzes gefangen nimmt, ber sich um ben sogenannten „roten Brunnen" breitet (Bilb 12). Das Cebzetterhaus birgt einen seltenen Schatz: brei Zimmer aus ber Wenbe bes 18. Jahrhunberts, noch unberührt in ihrer Stilreinheit, im Besitze einer alten Steyrer Familie. Die Häuser Kirchengasse 22 unb Sleinkergasse 2 umschließen sehenswerte Höfe, einen stimmungsvollen (mit übertünchten Sgraffitos) bes Seifen- siederhauses Nr. 4, ein restaurierter mit merkwürbigen Säulen finbet sich in Nr. 16, bie Stirnseite bes Nachbarhauses besitzt schönen Barockschmuck. Um unseren Einbruck von ber Lage ber Stabt zu vervollstänbigen, bie Stimmungswerfe ihrer wechselnben Ansichten möglichst auszukosten, steigen wir neben bem INauchause rechts bie bis zum Friedhof führende Treppe empor, halten unter ber alten Cinbe kurze Käst unb lassen unsere Blicke über eng aneinanbergebrückfe Ziegelbächer hinweg zu ben Vorstäbten Steyrborf, Wie(erfelb, Kichet unb Vogelsang wandern, deren letzte Ausläufer von den Hohen des (teil abfallenden Dachsberges, dem Schloß Koseneck und der Hochfläche der Lhristkindlleite eingerahmt erscheinen. Von der letzteren ausgehend, reihen sich nach links: Steyrtalbahnhof, hinten versteckt der öwenghof (Bild 13), ein eigenartiger Kokokobau mit allerliebsten Fresken, bie an Prinzessin Turandot erinnern, Schloß Engelsegg und Voglsang und schließlich Schloß Camberg mit Park und Wa[)erturm. Im Hintergründe werden die Türme von 6ar[fen sichtbar, grüßt bas Kirchlein von St. Ulrich von seinem dem Damberg vorgelagerten Hügel, weit draußen verdämmern die Berge bes Ennstales im bläu­ lichen Duft der Ferne. Doch noch sind wir nicht am Ziele unserer Wanderung. Der einsame Weg an der altersgrauen

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