Führer durch Österreichs Kunststätten - Die Stadt Steyr in Oberösterreich

31 Herrn von Ortenegg und Ottenstein überging. Er bekleidete das Rmt bis 1631 und erneuerte die Scijloßkapelle. Da Georg Sigmund von Bamberg an den Kaiser bedeutende Schuld- forberungen hatte, würbe ihm die Herrschaft Steyr verpfänbef. Sein Sohn Max hatte von Kaiser Leopold 1. noch weitere Summen zu fordern und erhielt durch Kaufbrief vom 23. Äu- gusf 1666 die Herrschaft Steyr zu eigen und erblich. Er errichtete darauf ein Familienfibeikommiß und seither ist Schloß und Herrschaft Steyr bis zur Gegenwart Lambergisch. 1669 entstand dank einer frommen Stiftung Ulrich Lichfen- bergers und seiner Gattin der Plautzenhof, heute Sf.-Rnna- Spital. Das lürkenjahr 1683 brachte auch für Steyr neue Gefahren und neue Lassen. Äber die Türken kamen nur bis fVaydhofen a. V. Zur Erleichterung dieser Lasten bewilligte der Kaiser den noch heute bestehenden Herbstjahrmarkt. Trotzdem war es mit der alten Pracht und Herrlichkeit und dem Bürger- reichtum für alle Zeiten aus; denn auch die Geschäfte der Innerberger Gewerkschaft gingen schlechter und die Interessen wurden nicht ober nur sehr unregelmäßig ausgezahlt. Der österreichische Erbfolgekrieg unter der Regierung Maria Theresias warf ebenfalls seine Schatten bis nach Steyr, bas kurze Zeit unter bayrische Herrschaft geriet. Die Stabt mußte zuerst den Bayern Außerordentliches leisten, tat dann aber auch Großes, als die Österreicher wieder in ihren Besitz kamen, so daß ein Belobigungsdekret von 1744 im städtischen Archiv auf­ bewahrt wirb. Die finanziellen Verhältnisse der Stabt blieben nach wie vor schlecht, die Stabt hatte eine derartige Schuldenlast, daß sie nicht daran denken konnte, sie in absehbarer Zeit abzu­ zahlen. Die Einführung des Lotfos sollte da helfen. Das 3e(uitengymna(ium ging durch die Aufhebung des Jesuiten­ ordens 1773 ein, so daß Steyr wieder keine Mittelschule hatte. Kaiser Josef 11., der allgeliebte Volkskaifer, tat, was in seiner Macht stand, der Stabt zu helfen. Der Magisfrat wurde ganz umgestaltet, indem geprüfte richterliche Beamte bas Stadt­ richteramt ausübten. Wätjrenb der Regierungszeit Kaiser Leopold 11., des Bruders Josef 11., begab sich ein Ereignis, welches in seiner Folge für die Stabt überaus verhängnisvoll

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