Führer durch Österreichs Kunststätten - Die Stadt Steyr in Oberösterreich

30 mit der Thronbesteigung Ferdinands 11. und der Unterdrückung des böhmischen Aufstandes hörte die Dulbung wieder auf. Oberösterreich und damit auch Steyr war unter bayrische pfandherrschatt gekommen und der Statthalter Freiherr von Herberftorf war nicht der Mann, der mit sich spassen ließ; wie sehr Steyr dem neuen Glauben zugetan war, möge daraus hervorgehen, daß man in Steyr damals nur mehr 16 katho­ lische Bürger vorfand, denen man die Kotswürbe übertragen wollte. Es war eine schlimme Zeit. Die Bayern hausten wie in Feindesland, das Geld verschlechterte sich, es trat Not an allem ein. ln dieser Zeit war üoachim Händel Bürgermeister und Wolfgang Madlseder Stadtrichter von Steyr. Die Durch­ führung der Gegenreformation und die Bedrückung durch die bayrische Flerrschaft führten den bekannten aberösterreichischen Bauernkrieg von 1626 unter Anführung Stephan Fabingers herbei. Steyr war für die Bauern ein wichtiger Mittelpunkt, insbesondere für ihre Verpflegung. Wie sah aber das schöne, mächtige, reiche Steyr am Ende dieser Epoche aus! Der Bauernkrieg schlug fehl, Madlseder wurde als einer der größten Förderer der Bewegung hinge­ richtet, viele von den Bürgern wanderten in die Verbannung, Hunderte von Häusern standen leer, Steyr stand am Kanbe des Abgrundes. Auch die neu gegründete Innerberger Eisen­ gewerkschaft, von der man sich so viel versprochen hatte, rechtfertigte zunächst die Hoffnungen nicht. Die besten Bürger, wie der bekannte Steyrer Bokalchronist Valentin preuenhuber, Sekretär der Innerberger Gewerkschaft, verließen die Stabt für immer und gründeten anderwärts (u. a. in Solingen) zum Teil noch heute blühende Eisenwerkstätten. Während der Gegenreformation wurde das 3e(uitenkollegium mit Gymnasium gegründet (heute Michaelerkirche und Kealschulgebäude), dann das Kloster der Zölestinerinnen, deren Kirche heute Stadt­ theater ist, deren Kloster zum Teil das Gefängnis des Kreis­ gerichtes und die Mädchenschule am Berg beherbergt. Um 1650 war Steyr wieder ganz katholisch. 1610 bis 1614 war Georg Stubenberg Burggraf, worauf bann dieses Amt an Georg Sigmund Freiherrn von Bamberg,

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