Führer durch Österreichs Kunststätten - Die Stadt Steyr in Oberösterreich

27 Linien der Leopolbiner und Klbertiner. Das Hahr 1379 hat noch die Bebeutung, baß die noch heute gültige Grenze zwischen Oberöfterreich und Steiermark geschaffen würbe. Unser Kaiser Albrecht 11. war Steyr wieder Ulorgengabe feiner Gemahlin Elisabeth, der Tochter des letzten luxemburgischen Herrschers Sigismund. ln jenen Zeiten geschieht zum ersten Male der Pfarrkirche in Steyr im Üahre 1360 urkundlich Erwätjnung, als der St. Gilgenkirche, ln fortgesetzten Privilegien, besonders den Handel mit Eisen betreffend, wurde Steyr gegenüber anderen Orten, so Weyer, von den Habsburgern begünstigt. Während des ganzen 14. Ühs. gab es in Steyr und Umgebung auch zahlreiche Anhänger der Sekte der Waldenser. Es wurde in wiederholten Erlässen gegen dieselben vorgegangen, ein ln- quifitionsgericht eingesetzt und einige zum Feuertobe verurteilt, nichtsdestoweniger verschwand die Sekte nicht ganz, bis 1397 hundert Bekenner derselben im kleinen Tale zwischen Garsten und Steyr, im Kraxentale, öffentlich und lebendig verbrannt wurden. Zu den Hussitenkriegen mußte Steyr ebenfalls eine Mannschaft stellen. Ueber zehnte Ausgehobene mußte von den neun anderen erhalten werden. ln den Wirren während der vormundschaftlichen Regierung Friedrichs 111. über den unmündigen Ladislaus posthumus blieb Stadt und Herrschaft Steyr ersterem treu, weshalb er ihre Privilegien in vollem Umfange bestätigte. Im üahre 1442 wurde auch mit dem Heubau der Stadtpfarrkirche begonnen, der dem Hans puxbaum übertragen wurde. Nach dem Tode des Ladislaus posthumus kam Stadt und Herrschaft Steyr in den Besitz Albrechts VI., des Bruders Kaiser Friedrichs 111. Aber er drückte sie mit schweren Abgaben, die Zeiten wurden schlecht und die Münzverfchlechterung nahm immer mehr über­ hand. Die „Sdriinberlinge“, eine minderwertige Münze aus den Prägeftätten von Enns und Linz, hatten fast gar keinen Wert und der Bevölkerung bemächtigte sich allmählich eine wilde Verzweiflung. Der Herzog war immer in Geldnöten, weshalb er Stadt und Herrschaft Steyr an Georg von Stein versetzte. Als Albrecht 1463 starb, mußte Kaiser Friedrich erst wieder mit Waffengewalt in den Besitz von Steyr gelangen.

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