Führer durch Österreichs Kunststätten - Die Stadt Steyr in Oberösterreich

132 und die mannigfaltigen Bobenformen, Hügel, Hänge und Berge bieten dem Winferfportler, insbesondere dem „Skiläufer“ eine große Auswahl herrlicher winterlicher Bergfahrten, dem Hobler auch in nächster Nähe der Stadt. Die ganze Pracht des winterlichen Bergwaldes, off ebenso schön, ja, vielleicht schöner als zur Sommerszeit, wird nunmehr nicht nur von den vielen „Brettelrutschern“ aus der Stabt aufgesucht und gewürdigt, sondern die flinken Bretter dienen in den Bergen dem Jäger, dem Wilbfüfferer und er­ leichtern, ja, ermöglichen vielfach der Bergjugend den beschwer­ lichen Weg zur fernen Schule. In den einsamen Gräben des Gebirges haben die Holz- knechte lange „Kiefen“ erbaut, auf deren eisigen Stämmen die im Herbste gefällten „Bloche“ zu Hunderten zu Tale sausen und in großen Holzschliffen an die Bahn geführt werden. Äuf allen Tümpeln und Teichen der Umgebung tummelt sich die Jugend am Eise und es gibt kaum eine noch so kleine Ortschaft, in welcher nicht, meist vor einem Gasthaus, eine „Eisbahn“ hergerichtet wäre, auf der die Eisschützen sich in dem in Oberösterreich so beliebten „Eisschießen“ messen. Und nun noch ein Wort über die Bauweise in der Umgebung Steyrs. Der Teil Oberösterreichs, der hier in Be­ tracht kommt, ist selten von Kriegen heimgesucht worden, daher konnte sich hier die altgermanische Einzelhof­ siedlung ungestört entwickeln. Mächtig und allein steht bas „Vierkant-Bauernhaus“ mitten in den fetten Gründen, umgeben von einer Unzahl von Obstbäumen, seine Außenseite zeigt öfter' noch Spuren edelster Sgraffifo- technik, sein Besitzer fühlt sich wie ein König auf seinem Grunde. Dies ändert sich freilich, je näher wir dem Gebirge kommen, wo der mächtige Bauernhof verschwindet und nur mehr einzelne, kleinere Gebäude bas Anwesen des Berg­ bauern bilden, der seinen Lebensunterhalt nur unter Mühen und Beschwerden verdient. Am sogenannten, infolge seiner Fruchtbarkeit schon früher erwähnten „Florianerboben“ sind die größten Bauernhöfe zu finden, deren Ställe allein für sich eine Sehenswürdigkeit bilden. Stolz und würdevoll schreitet der Besitzer einher, an

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