Führer durch Österreichs Kunststätten - Die Stadt Steyr in Oberösterreich

129 „Florianerboben“ auf der Terrasse zwischen Steyr und Linz mit seinen weif übermannshohen Weizen- und Kornfeldern ist weit und breit berühmt. Der aufmerksame Wanderer geht aber auch an den vielen Vertretern der Tierwelt nicht achtlos vorüber. Der Kenner und Sammler findet eine ungeheure Fülle und Mannigfaltigkeit in der Insektenwelf; um gewisse Berg­ gipfel gaukeln seltene Schmetterlinge (Schonung dringend geboten!), allerlei Getier gedeiht in Tümpeln und Teichen, über die weißen Kalksteine der brunnenklaren Steyr und vieler Bergbäche gleiten zahlreiche, rofgetupffe Forellen und in den tiefen Tümpeln der Enns Hausen große, vielbegehrte Fluchen. Betritt der Bergsteiger den herrlichen Wald, der hier häufig einen prächtigen Teppich mit allerlei Moosen und schmackhaften Pilzen als Boden hat, so tönt ihm eine Symphonie aller Arten von gefiederten Sängern entgegen; der „Bämhäckl“ oder Specht klopft emsig an den Bäumen und oft sieht der Bergsteiger unbehilflich und polternd eine Auerhenne aus dem Dickicht aufflattern. Das Keh ist in der ganzen Umgebung anzutreffen und weiter im Gebirge auch der flinke Kirsch. Gelangt der Bergsteiger in die Krumm 1) o lz- (C af jd) en­ oder Legföhren-)Zone, so kommt er damit in das Weide- gebiet der flüchtigen Gemse, die er bei der gebotenen Kühe gar oft morgens und abends beobachten kann. Der Wild- reichtum an Uochwild ist nicht unbedeutend; Kirsche und Gemsen Hausen so nahe der Stadt, daß sie gar oft hinein­ lugen werden in die Mauern ihrer Feinde. Unsere Umgebung ist in vielen Teilen gottlob noch unberührt von falscher Kultur und Fremdenraubbau, un­ berührt und jungfräulich in jeder Kinsicht. Es gibt Wald­ gegenden zwischen dem Tale des Keichrarningerbaches und dem der krummen Steyrling, wo man stunden-, ja tagelang bald in lichten Buchenwäldern, bald hoch oben auf schmalen Triftsfeigen an {teilen Felswänden entlang wandern kann, ohne jemanden zu treffen. Köchstens kommt man an einen Kohlenmeiler, an eine bewohnte, liebliche Kolzknechthütte oder der Forstmann kreuzt unseren Weg. Koch oben zieht der Kabicht seine Kreise und tief unten schäumt der Bach 9

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2