Führer durch Österreichs Kunststätten - Die Stadt Steyr in Oberösterreich

126 Wellen bald gerundet, bald abgeplattet, meist schotterig, hie und da zu Stein verkittet (Konglomerat), immer aber Jeine Herkunft aus den weiter gebirgswärfs gelegenen Älpenfälern zeigend. So ist die ganze Traun-Enns-Platte bestatten, die zur Gänze aus solchen jungeiszeitliäjen Bildungen besteht. Obenauf liegen da und dort auch vom Winde seinerzeit herbeigeführte, gelbe Elugsandmassen, die heute fest zu einer lehmartigen Masse zusammengebacken sind, der Löß. Er ist der Spender reicher üppiger Eruchtbarkeit und die vielen Ziegeleien der Umgebung verdanken ihm ihre Entstehung. Der Löß und die genannten Terrassen ruhen wieder auf dem undurchlässigen, für die Wasserversorgung Steyrs so wichtigen Schlier, der allerdings oft Änlaß zu größeren Bodenrutschungen gibt (Loderleiten bei Ernsthofen, Elsenstraße südlich von Steyr). ln die Umgebung Steyrs reicht auch der sogenannte Wiener Sandstein, der den Bamberg und seine an ihn anschließenden, in ihrer prächtigen Einsamkeit und Waldestülle herzerquickenden Höhen bildet, die bis nahezu an den Schieter­ stein und seine Uachbarberge heranreichen*). Diese Elyschzone, bereits dem spätesten Mittelalter der Erbe angehörig, bildet den Übergang zu geologisch noch älteren Gebirgszügen, welche die herrliche hochalpine Um­ rahmung im Süden unserer Stadt bilden, deren Lagen aus den verschiedensten, off zahlreiche Versteinerungen enthaltenden Kalken bestehen. Im engsten Zusammenhange mit dieser Bodenzusammen­ setzung steht das große Heer von Pflanzen aller Art, für den Wanderer ein köstlicher Anblick, für die Kenner eine un­ erschöpfliche Funbgrube. Seltsame, fesselnde Bilder genießt der Fußgänger im Frühling, wenn er hinauswandert vor die Tore der Stabt ') Es ist Köstlich, zu beobachten, daß manche Pflanze, beispiels­ weise die tließwurz, hier „SchneeKatherl" genannt (Helleborus niger), weiche nur auf Kalkboden gedeiht, genau die Grenze zwischen Wiener Sandstein und den Ennsanschwemmungen anzeigt, also z. B. wohl noch an der Eisenstraße, aber nicht mehr am Damberge zu finden ist.

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