Führer durch Österreichs Kunststätten - Die Stadt Steyr in Oberösterreich
117 fütjrf uns bis auf bie Höhe des Gleinker- ober Sd^n alien iores (Bilb 48), wo bie Straße burch bas breite Tor bes turmähnlichen Baues bie Stabs verläßt. Das schöne gut erhaltene Stabttor würbe 1613 gebaut. Rechts bavon liegt auf freier, einsamer Nähe ber Friedhof ber Stabt. Ein breiteiliges Portal mit einem Turm, in etwas rohen RenaiHanceformen erbaut, trägt bie Jahreszahl 1572. Damals würbe ber Friebtjof, ber zuerst bei ber Spitalkirche, bann bei ber Pfarrkirche lag und bei ber Pest im äahre 1541 burd) einen zweiten Friebljof am Bruber- haus vergrößert worben war, hierher verlegt unb wie bie Ruf schrift am Tore besagt „Tausendfünfhundert achzig vier baut bie Steyrer Stabt bas Schlafhaus hier" vollenbef. Der ältere nordwestliche Teil bes Friedhofes verdankt (eine Wirkung dem niederen alten Rrkabengang, der ihn auf allen vier Seiten umschließt (Bild 49). ln der mitte des umsäumten Planes steht eine einfache Friebhofkapelle aus dem XVI. äh., dadurch auffallend, baß außen zehn Steinsäulen in bie Mauer eingebaut sind. Manch schöner alter Grabstein steht auf den Gräbern und in den Arkaden. Än diesen älteren Teil des Friedhofes schließt sich ber neue an mit einigen schönen Grabdenkmälern, von welchen jenes über der Gruft der Familie Werndl besonders erwähnt sein mag (es stammt von Tilgner). Nördlich vom Friedhof dehnen sich auf weiter Fläche die zahlreichen Bauten der k. unb k. Ärfillerieka(erne aus. Wieder durch die Gleinkergasse zurückgehend, biegen wir in die Sierninger(fräße ein und gelangen, durch ihre einfachen, niederen Näuser weiferwanbernb, an bas alte Bruderhaus, dessen gotisches Rirchlein von betn Stabtrichter Hans Lueger 1511 zu Ehren bes hl. Antonius erbaut, durch Güterschenkungen basiert unb wie bie Aufschrift im Innern der Rirche oberhalb des Portals meldet, von Kaiser Maxi milian bestätigt wurde. Die Sierninger(fraße führt vorbei an dem erkergeschmückten Aichetschlössel in den Stadtteil Aichet, — so genannt nach seinem einstigen reichen Eichenbestande — der mit seinen einzeln stehenden Häusern schon mehr den Eindruck eines Dorfes macht. Von bort hinab gelangen wir in den Fabrik bezirk. Auf den drei großen Inseln „äosefstal", „Karolinenfal“ und „bei der Sfeyer“, welche der Fluß durch
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