Führer durch Österreichs Kunststätten - Die Stadt Steyr in Oberösterreich

107 Die IHargarefenkapelle, ein einfaches gotisches Kirchlein, ein­ schiffig, mit drei Gewölbefelbern und einem Chor, der mit fünf Seiten eines Achteckes abschließt, ist mit einem sehr schönen sechseckigen, mit reichem, plastischem Fialenwerk, Krappenhelm und Kreuzblume geschmückten lürmchen über dem Iriumphbagen gekrönt, das heute zwar ganz neu, aber getreu dem verwitterten Originale nachgebildet ist (Bilb 40 und 40a). Än die Margaretenkapelle schließt sich der ptarrhot an, ein breiter, massiver Hausbau, der ohne äußeren Schmuck — nur der Eingang ist durch ein Steinportal eingefaßt — durch seine guten Proportionen wirkt. Der Bau wurde von einem italienischen Meister namens Marx 1630 begonnen und unter Abt Anselm von Garsten 1687 vollendet. Eine Gedenktafel erinnert daran, daß Anton Bruckner im Ptarrhause von Steyr in den Jahren 1886 bis 1894 seine letzten großen Werke vollendete; am nahen Pfarrplatze wurde dem Komponisten ein liebes, einfaches Denkmal von Tilgners Meisterhand er­ richtet. Auf der nördlichen Seife der Pfarrkirche bietet das Mesnerhaus mit seiner überdachten, durch Bogen geöffneten Freitreppe und dem dunklen, breiten Durchgang, der auf einer (teilen Treppe in die Pfarrgasse hinunterführt, ein be­ sonders malerisches Bild (Bild 41). Am jetzigen Pfarrplatz standen einst das Pfarr- und Gilgentor, letzteres an die Kirche angebaut. Sie fielen in den Vierzigerjahren. Durch die schmale Berggasse, die manchen schönen Blick auf die Pfarrkirche, auf den tiefer gelegenen Stadtteil und durch ihre eigenen Biegungslinien gewährt, gelangen wir vorbei an einem zur Kechten liegenden kleinen, alten, jpitzgiebeligen Häuschen und anderen gut erhaltenen alten Häusern (Nr. 26, 28) zum ehemaligen Kloster und der Kirche der Coele(finerinnen, welch letztere zum Stadttheater umgewandelt ist. Der erste Kirchenbau stammte aus den Jahren 1676 bis 1681; nachdem ein Brand 1727 Kloster und Kirche zerstört hatte, wurde sie ein Jahr später wieder aufgebaut und 1792 dem heutigen Ewecke zugeführt. Im Keller, der ehemaligen Gruft, befindet sich ein Freskobild von TUorzer. Am Ende der Berggasse kommen wir zum Schloßberg und betreten dort den ältesten historischen Boden

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