Führer dorch die Eisenstadt Steyr 1950

heute in weiten Hallen außerhalb der Bannmeile der Stadt fortklingt. Darum liegt die Altstadt wie im Märchen da, mit ihren vielen stummen Zeugen einer großen Geschichte. Wer um diese, von folgenreichen Ereig_nissen durch- setzte Geschichte Bescheid weiß, der begegnet ihr Schritt auf Tritt, und die in sich selbst versunken scheinenden Baudenkmäler: Die edlen Fassaden der Patrizierhäuser und der Kirchen, die stillen, traulichen Plätze und Höfe, die verschwiegenen Gäßchen und Stiegen, die Brunnen und Skulpturen beginnen zu sprechen: Von Stadt- bränden und Hochwasserfluten, von Seuchen und Hungersnöten , von unentwegten inneren Fehden, von anstürmenden Feinden, von den Religionswirren der Reformationszeit, als es in Steyr nur noch wenige katholische Familien gab, von den Bauernkriegen , da Stefan Fadinger in der Eisenstadt sein Hauptquartier aufschlug, von den Franzosenkriegen, aber auch von .Zeiten des Friedens, in denen Handel und Gewerbe blühten, üppiger Reichtum unvergängliche Bauwerke schuf, die Meistersinger ihre vielen Singschulen betrieben, der halbe Erzberg - der „Innerberg" - der Haupt- gewerkschaft der Stadt gehörte und das gesegnete Land ringsum die Feste verschönte, die man sich selbst oder den Kaisern bereitete, welche die berühmte Stadt besuchten. Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts beginnt dann eine neue bedeutende Epoche, in der ein genialer Mann, Josef W erndl, die Grundlage für das künftige Dasein der Eisenstadt unter völlig veränderten wirt- 7

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