Führer dorch die Eisenstadt Steyr 1950
J o s e f D r a u s in g e r, St e y r DIE üßERSC'.HAV Die in den Radstädter Tauern entspringende Enns wendet sich nach lieblichernstem Dahingleiten entlang hoher Gebirge schließlich nordwärts, dem Donaustrom zu. Erst wühlt sie sich mit Toben und Rauschen durch die Felsklüfte der himmelanragenden und wildzerissenen ,, Gesäuse" -Berge, läßt den nicht weitab liegenden Erz- berg rechts liegen und windet sich dann, wieder beru- higter, die Hänge von Waldbergen entlang, bis sie deren letzten verläßt und zugleich die feierlichen Türme einer Stadt sichtbar werden. Es ist Steyr, die tausend- jährige Eisenstadt, die, seit sie bestand, mit dem Erz- berge, mit dem Ennsflusse und mit den Bergwäldern schicksalsverbunden war und bleiben wird. Diese Stadt ist nicht durch Zufall entstanden, sondern o rganisch gewachsen wie der Wald um sie. Hinge- schmiegt an die in Stufen absteigenden Uferhänge der Enns und der „Steyr", die an dieser Stelle in die Enns mündet und ebenso wie diese aus formschönen Gebirgen kommt, malerisch gestaltet wie kaum eine a11dere Stadt, blieb Steyr vor dem Schicksal bewahrt, zerstört und entstellt zu werden durch die unerbitt- lichen Forderungen modernen Verkehrs. Alles, was die neue Zeit ihr abfordern mußte, liegt in weitem Kreise 5
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