Führer dorch die Eisenstadt Steyr 1950
schaftlichen Verhältnissen schuf. Es war die Zeit der Ausrichtung auf den zu erwartenden Sieg der Maschine, und wenn die Erzeugnisse der Großindustrie Steyrs, der Steyr-Werke, heute Weltruf besitzen, wenn deren Gewehre und Pistolen, Automobile und Fahrräder, Traktoren und Kugellager, dank ihrer Güte und Zu- verlässigkeit in fernsten Ländern bekannt und beliebt geworden sind, so verdankt dies die Stadt und das Unternehmen eigentlich dem Weitblick und der Tat- kraft jenes Mannes, der seinen schon damals vielen tausend Arbeitern ein unvergessen gebliebener Vater war und geradezu als Schöpfer der Daseinsmöglichkeit für die nachfolgenden Geschlechter gelten muß. Aber Steyr ist nicht nur eine Stadt des Eisens, sondern auch eine Stadt der Kunst, wie es gar nicht anders sein kann, da sich zu segenreicher Arbeit auch immer die Kultur schlägt, als ihre höchste Krönung. Was allein die Schmiedeeisenkunst auf diesem Boden geleistet hat, würde ein wunderschönes Buch füllen, das mit den Werken des noch nicht lange verstorbenen Stahlschnittmeisters Michael Blümelhubers seinen vor- läufigen Abschluß fände. Indes, es ist nicht einzig das Eisen, das die Bezie- hung zur Kunst herstellt. Die Stadt als vielfältiger Eine. druck auf den Betrachter mußte und muß den Maler, den Graphiker, den Lichtbildner immer von neuem locken und zu Bildern begeistern, und die weltferne Encrücktheit Steyrs war immer wieder ersehnter Schaf- fenso rt für den Dichter und den Musiker. Schubert 8
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