Wolfgang Hack, im März 2015 7 Als Gegenstück zur Fronleichnamsprozession wurden Frühlingsfeste für Kinder mit Spiel und Tanz organisiert, bei denen im Jahre 1929 80.000 Kinder und 127.000 Erwachsene teilnehmen sollten.10 Prälat Hauser suchte die Versöhnung, was in seinen eigenen Reihen keine Zustimmung fand und so legte er seine Obmannstelle zurück, es folgte Prälat Ignaz Seipel, der zweimal als Bundeskanzler amtieren sollte. (1922–1924 und 1926–1929) Mit Seipel wurde das katholische Element innerhalb der christlichsozialen Partei noch verstärkt und dominierend. Die innerpolitischen Fronten verhärteten sich.11 Durch Zusammenschluss aller bestehenden Freidenkervereine im „Freien Bund kultureller Vereine“ im März 1919 versuchte man den Kampf gegen die Kirche wieder aufzunehmen. Es waren dies: Der Allgemeine Österreichische Frauenverein Die Ethische Gesellschaft bzw. die Ethische Gemeinde Die Bereitschaft, Verein für soziale Arbeit und zur Verbreitung sozialer Kenntnisse Der Eherechtsreformverein Der Monistenbund in Österreich Der Wiener Akademische Monistenbund Der Verein der Freidenker Die Sozialpädagogische Gesellschaft Die Vereinigung für Volks – und Jugenderziehung. Bis zum Jahresende 1922 wurden 141 Ortsgruppen des FBÖ gegründet, davon 24 in Wien, 47 in Niederösterreich, 22 in Oberösterreich, 31 in der Steiermark, 6 in Kärnten, 11 in Tirol. 1927 hatte sich als letzte die Landesorganisation Salzburg dem Bund angeschlossen, es wurde damit ein Mitgliederstand von 41705 erreicht.12 Seit der Hauptversammlung vom 28.4.1921 war Genosse Karl Franzl Obmann des Vereins nach Ludwig Wutschel geworden und führte ein straffes Regiment. 10 Jahrbuch der Arbeiterbewegung 1929, Seite 406 11 Franz Sertl, Die Freidenkerbewegung in Österreich im zwanzigsten Jahrhundert, Seite 85, WUV 1994 12 Franz Sertl, Die Freidenkerbewegung in Österreich im zwanzigsten Jahrhundert, Seite 92, WUV 1994
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