Geschichte der Freidenker -Die Freidenkerbewegung in Steyr

Wolfgang Hack, im März 2015 15 Die Versammlungsfreiheit wurde per Notverordnung eingeschränkt, die Landesversammlung des FBÖ Wien verboten.17 Durch Erlass des Unterrichtsministers Rintelen wurde am 10. April 1933 der Glöckelerlaß vom 10. April 1919 aufgehoben und der Zwang zu religiösen Übungen in Volks -, Haupt – und Mittelschulen wieder eingeführt.18 Am 12. Juni 1933 wurde der „Freidenkerbund Österreichs“ durch die Generaldirektion für öffentliche Sicherheit aufgelöst. Nach dem 2. Weltkrieg hatte es die Provisorische Regierung Renner am 31. Juli 1945 ein Gesetz geschaffen, das die „Reorganisation“ kommunistischer und sozialistischer Vereine ermöglichte. Im Februar 1946 meldete sich der Freidenker Pürk beim Parteisekretariat der SPÖ mit der Idee, nun auch den Freidenkerbund wiederzubeleben.19 Im Antwortschreiben wurde mitgeteilt:“…dass im Zuge der Neuorganisation der Sozialistischen Bewegung die Gründung eines Freidenkerbundes nicht in Frage kommt…“20 Dennoch stellte der fast 75-jährige Franz Ronzal21, sozialistischer Bürgermeister von Eichgraben/NÖ, ein Reaktivierungsansuchen, das abgelehnt wurde. Daraufhin entschloss man sich, sehr zum Missfallen der Partei, 1947 zur Neugründung, was nicht untersagt wurde.22 Am 14. Mai 1958 beschloss die SPÖ bei einem außerordentlichen Parteitag ein neues Parteiprogramm, in dem der Führungsanspruch der Arbeiterklasse aufgegeben wurde, und die SPÖ für ein Mehrparteiensystem, die Sozialpartnerschaft und für einen sozialistischen Humanismus eintritt. „Sozialismus und Religion sind kein Gegensatz, jeder religiöse Mensch kann gleichzeitig Sozialist sein“. Am 23. Jänner 1959 wurde die „Arbeitsgemeinschaft sozialistischer Katholiken“ gegründet. Aufgrund vieler interner Streitigkeiten, einem Auflösungsbeschluss vom 12. Dezember 1970, der wieder beeinsprucht wurde und der Gründung eines „Österreichischen Institutes für Geistesfreiheit und wissenschaftliche Weltanschauung – Freidenkerbund Österreichs“ bestimmte das Gericht Ende 1975 A.K. Konecny zum Kurator. 1976 gab es wieder eine Mitglieder – Vollversammlung, aufgrund dieser der alte FBÖ wieder vereinsgesetzlich handlungsfähig war und A. Konecny am 11. März 1977 seiner Funktion als Kurator enthoben wurde.23 17 Freidenker, April 1933 18 Freidenker, Juni 1933/44 19 RKN, Ordner1, Teil 7, Brief von Franz Pürk an Parteisekretariat der SPÖ vom 23. Februar 1946 20 Brief des Parteisekretariates an F. Pürk 14. März 1946 21 Franz Ronzal war der letzte amtierende Obmann des FBÖ bis zum Zeitpunkt der Auflösung 1933 22 BMI/Vereinsabteilung, Gen.Dion.f.d.öffentl. Sicherheit GZ 125.534-4/47 vom 5. Dezember 1947 23 BG Innere Stadt 2 P 244/75

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