mittleren Walles ein großer Depotfund von bronzezeitlichen Wertspangen gemacht wurde und beim Ausheben des Fundamentes für die Barbarakapelle. Nun ein Sprung über die Donau: Das Wahrzeichen von Linz, der Pöstlingberg, 539 m, ist jedoch derart verbaut„ hauptsächlich durch die Maximilianischen Festungsbauten des vorigen Jahrhunderts, ·daß sich die prähistorische Anlage mehr erahnen als beweisen läßt. Viel klarer spricht uns der Gründberg, 536 m„ an, da hier Universitätsprofe-ssor Dr. Leonhard Franz durch Grabungen in der Zeit vom 17. September bis 8. Oktober 1937 auf Veranlassung des Oö. Musealvereines Sie·dlungsreste aus keltischer Zeit festgeste-llt hat und die Wälle am Keglergupf und zwischen Ober- und Unterburger als keltische Holz-Erde-Mauem nachweisen konnte. Es war also eine ·befestigte keltische Stadt, vermutlich das bisher noch nicht identifizierte U ssubion der Ptolomäischen Landkarte. Ein Rätsel wiederum ist der Pfenningberg. Als höchster Berg mit 616 m im Höhenkranz um Linz, doppelgipfelig, mit zwei Höhlen (am Westhang bei Plesching und am Osthang die Höllweinzen), mit zwei Fenessteinen im Sattel zwischen den beiden Gipfeln und vielen unerforschten Wällen; nicht nur historisch, sondern auch geologisch sehr interessant mit der Austernbank aus dem miozänen Meer und den Magmaeinschlüssen im Gruberstein aus dem Oligozän. Östlich des Pfenningberges liegt der Hohenstein, 526 m, ebenfalls ein unerforschter Berg mit dem im Volke beliebten St. Ägidikirchlein und seiner Wunschglocke, -das bereits 860 erbaut wurde. Südlich des Hohensteins wuchtet der Luftenberg, 400 m, mit mächtigen prähistorischen Wällen, von den Markomannen als Auslug zur Beobachtung des römischen Kriegshafens und des großen Legionslagers in Lorch ausgebaut. Auf der Nordseite de·s Luftenbergs ist die Ruine -der Burg Luftenberg„ von der heute nur mehr wenig vorhanden ist. Desto besser ist die ehemalige Vorburg als Maierhof der Grafen Ungna·d von Weißenwolff erhalten. Am Nordostfuß des Luftenberges ·befindet sich der Teufelsbrunnen, eine uralte Wasserstelle, deren Wasser von der Bevölkerung sehr geschätzt wird. Nunmehr wieder zurück über die Donau zum Schiltenberg, 333 m, zwar -der niederste Berg aus dem Kranz um Linz„ aber trotzdem sehr bedeutungsvoll. Im besie·delten Mönchgraben gab es mehrere Funde von Steinbeilen. Der Zugang zu -diesem Graben ist durch Wälle gesichert. Hier sollen die Markomannen um das Jahr 180 n. Chr., als sie einen Vorstoß über die Donau gemacht hatten, ein Lager bezogen haben. Die Römer sammelten fast zwei Jahre Truppen, bis sie zum vernichtenden Schlag ausholten. Ja, der Raum um Linz hat viele Schicksale durchgemacht. Es ist ja auch ein wichtiger Platz. Im Jahrbuch der Stadt Linz vom Jahre 1937 schreibt Prof. Dr. L. Franz unter dem Titel: ,,Neues vom ältesten Linz'': ,,Linz bildet infolge seiner Lage am Schnitt eines durch das Donautal gegebenen West-Ost-Weges und eines von Süden nach Norden führenden Weges einen verkehrsgeographischen unge49
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