drei Randstücke von einem schüsselartigen Gefäß, das einen Durchmesser von zirka 35 cm gehabt ha·ben dürfte, gefunden worden. Auffallend an diesen drei Fragmenten sind kleine Löcher im Abstand von 11/2 cm unterhalb des Schüsselrandes mit einem Lochdurchmesser von zirka 2 mm. Diese Löcher sind in Gruppen von vier Stück angeordnet und jedes 3. und 4. Loch schlitzartig miteinander verbunden. Durch diese Löcher dürfte Bast gespannt worden sein, aber nicht zu Tragzwecken, sondern um ve1·mut'lich eine Haut über den Schüsselinhalt zu ·spannen, vielleicht zum Gären. Das Gräberfeld muß doch sehr lange in Benützung gewesen sein, weil im Gelände so viele Scherben herumgelegen sein mußten. Dieses Gelände, in der Brandungszone des Miozänen Meeres gelegen, ziemlich eben und zirka 70.000 m2 groß, scheint aber doch allmählich zu klein geworden zu sein, um immer neue Grabhügel anlegen zu können, so daß man gezwungen war, ältere Hügel einzuebnen, wodurch Scherben ins Erdreich kamen. Daß Benesch nur 22 Grabhügel kon:statieren konnte, spricht nicht dagegen, weil durch Beraubungen, durch die diversen Wallbauten, durch Stockgraben, durch Laub- und Nadelfall und -durch wetterliche Beeinflussung seit 3000 Jahren viele Spuren verwischt wurden. Schließlich dürften auch nicht alle Bestattungen in Form von Hügelgräbern erfolgt sein. Bei der Freilegung ·des Hügelgrabes haben mir neben dem getreuen Doktor Demelbauer auch noch der Techniker Grims und der Facharbeiter Kapfer geholfen. IX. DIE NACHBARSCHAFT DES KÜRNBERGS Um den Kürnberg, 526 m Meereshöhe, in seiner Bedeutung wirklich richtig zu erfassen, darf man ihn nicht allein zu deuten versuchen, son·dern muß auch seine Umgebung in -den Kreis der Betrachtungen ziehen. Diese Betrachtungen will ich hier nur in der Forn1 bringen, daß ich versuche, die Stellen anzuführen, die mit ·dem Kürn·berg in kultischer, völkischer, kriegerischer und politischer Beziehung gestand·en haben mögen. In der schon zweimal erwähnten A'bhandlung ,,Kürnberg-Lützelberg-Freinb·erg'' von Messenböck ist bereits auf zwei solcher Stellen hingewiesen. Es ist die Lützelburg, 398 m (die kleine Burg zwischen Kürnberg und Freinberg), mit Wällen und Gräben und auffallenden Flur- und Ortsnamen, wie Rotwiese, Rosenbühel, Schwarzmayr usw. und dem merkwürdigen ,,Gschloß',. (Ziffer 34 in Abb. 1), einer prähi·storischen Wallanlage. Und dann der Freinberg, 405 m, mit den mächtigen ·bronzezeitlichen Wällen, auf denen ,die Linzer an schönen Tagen so gerne spazieren gehen, von denen wohl viele nicht wis,sen, auf welch hochhistorischem Boden sie wandeln dürfen. Die Datierung konnte ohne eigentliche Grabung festgestellt werden, so -durch den Straßenbau zur Freinbergwarte, als beim Durchschneiden des
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