eine Einfriedung, bestehend aus aufgeworfenem Graben und Gehege, zu errichten. Bei der Errichtung dieses Wildzaunes wur,den natürlich vorhan,dene Wälle und Teile des 'bestehenden Wildzaunes mitbenützt. Weiters wurden nicht nur eine Einfriedung, sondern auch wildhegemäßige Unterteilungen im Kürnbergerwald hergestellt. Der Verlauf des Wildzaunes ist in der Natur nur mehr schwer zu erkennen, da der Graben nicht tief war und der Wall daher nicht hoch werd:en konnte. Nur dort, wo alte Wallanlagen benützt wurden, ist der Verlauf sehr deutlich wie z. B. beim ,,Gugerl'' und der ,,Burchecke''. Wenn man aber den Verlauf ·der ,,Palisadenwälle'' in A·bb. 6 betrachtet, so sind alle derartigen Wälle als Wild'bann unmöglich geklärt. Wahrscheinlich ist ein Teil dieser Wälle viel älter als ,der kaiserliche Bannwall und in das frühe Mittelalter zu datieren. Vielleicht waren es Palisaden, in Bogenschußweite vor den Großwällen errichtet, um angreifenden Reitern Halt zu gebieten o·der in eine Falle zu locken, wie die interessante Anlage beim ,,Wagner am Berg'', die Benesch in seinem Musealbericht ,,Die Randbefestigungen des Kümberggebietes'' 1.91.0 in Fig. 13 sehr anschau·Iich dargestellt hat. An dieser Stelle w·eist Benesch auch auf Jul. Strnadt hin, der in seinem ,,Hausruck und Attergau'" 1.908 mitteilt, daß nach dem Urbar von Steyregg aus 1481 der Wildbann der Herren von Lichtenstein längs dem Kürn·berg bei Bergham verlief, von da bis zur Ochs·enstraße, diese dann zurück bis Appersberg, von hier über Meisching zum Wagnergut am Fuße des Kürnbergs. Jedenfalls blei·bt es un·bestreitbares Verdienst von Benesch, die Sperrfesten an allen Ein•bruchstellen in den Kürnberg erkannt und aufgezeichnet und die Vern1utung ausgesprochen zu haben, daß ein Zusammenhang zwischen den Sperrfesten und den Verteidigungs- und Fluchtanlagen im Berginnern bestehen ·dürfte. VII. DER RÖMISCHE WACHTTURM AM HIRSCHLEITENGRABEN Der Präparator Stolz vom Landesmuseum b·emerkte anläßlich der Suche nach Aufhak-Astwerk für ausgestopfte Vögel eine Stelle im Kürnbergerwald, die auf altes Bauwerk schließen ließ, und meldete dies dem Landeskonservator Dr. Hainisch. Dieser machte mich -darauf aufmerksam und ersuchte mich, diese Stelle zu untersuchen. Am 18. Jänner 1936 zeigte mir Stolz diese Stelle. Sie liegt bei der Einmün,dung des Hirschleitenbaches in die Donau, auf einer Rückfallkuppe an der rechten Talseite. Es waren mit Walderde bed·eckte Mauerreste aus Bruchstein und mit Nadelbäumen bestanden. Gegen die Donau fiel das Terrain steil und felsig ab, nach den übrigen drei Seiten war eine Verwallung festzustellen, die möglicherweise als Untergrund eines Z\A.1eifachen Palisadenzaunes gedeutet werden könnte. Eine Datierung war nach
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