130 cm dicken Schichte aus Erdreich und kleineren Steinen, ·die vom Boden des Plateaus gewonnen wurden. Keramische Scherben waren ähnlich wie bei der Oberflächengrabung Ziffer 1 von Abb. 6. Mit dem Ausklang der Völkerwanderung waren Bajuwaren in unsere Gegentl gekommen und wohl -durch die Awareneinfälle aus dem Osten gezwungen worden, die verlassenen Wälle wieder in Verteidigungszustand zu versetzen. Da die Volkszahl groß war„ reichte ·die alte Fliehburg nicht aus und wurde durch den Vorwall Ziffer 3 in Abb. 1 vergrößert, wodurch zwei wichtige Quellen in den geschützten Bereich kamen, die bereits erwähnte Quelle südlich der Kanzel und die Doppelquelle südöstlich des Südeingange·s der Fliehburg. Dieser Wall heißt zumindest im Volksmund ,,Bajuwarenwall''. Bei dem Walldurchschnitt wurde an Fundstücken geborgen: a) aus der Steinzeit: ein Klopfstein und ein Reibstein. b) Keramik: 1485 Scherben und 278 Splitter. Von den Scherben ließen sich 326 Stück zusammensetzen, so daß 1277 Gefäßscherben in der Größe bis 150 cm2 vorlagen. Komplette Gefäße ließen sich aber nicht annähernd zusammensetzen. Fast alle Scherben gehörten ,der Hügelgräberstufe an. Aus der jüngeren Bronzezeit stammten fünf Scherben von einem Gefäß nahe am Boden -der Schichte II liegend. Die Übergangszeit zur Hallstattzeit war mit elf Scherben vertreten. Die Farbe der Keramik wechselte vom lichten Gelb über Braun und Rot in Schwarz, zum Teil auch Grau und Blau. An Verzierungen war die ganze Entwicklung von der Fingertupfenleiste zur Doppelrippe mit Kerbschnitten vorhanden. Auch Kombinationen von einfacher Kerbstrichreihe bis zur Doppelreihe mit vier dazwischenliegenden geraden Linien waren zu ersehen. Die Entwicklung des Henkels vom einfachen Griffbuckel zum wohlgeformten Henkel ließ sich gleichfalls verfolgen. Erwähnenswert waren folgende Stücke: Bruchstücke einer zierlichen Henkeltasse mit Buckeln aus der älteren Hügelgr äberzei t, Bruchstücke einer karnelierten Keramik der älteren Bronzezeit und Bruchstücke eines Tellers der Hügelgräberstufe, ,der einen Durchmesser von 70 cm vem1uten ließ. c) Metall: Eine Bronze-Tüllenpfeilspitze der früheren Hügelgräberstufe als viertes Fundstück gleicher Art in Oberösterreich. d) Knochen: Diese fanden sich nur in Schichte II und stammten von Haustieren wie Schaf, Schwein und Pferd. Von d·en Röhrenknochen fanden sich nur Splitter. Zustand der Knochen im allgemeinen sehr schlecht. e) Holzkohle: Ziemlich viel, aber nur in Schichte II. 37
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