Als nach dem großen Stadtbrande im Jahre 1302 die Häuser sich wieder höher und schöner erhoben hatten, da Staet konnte Otto der Melchtopf für die Königin aller Welt nennen (1304). zwei Jahre später wurde das Bürgerspital und die Spitalskirche erbaut. Die Mauern wurden mit Buchsteinen und großen Fluststeinen auf¬ geführt, die decken der Keller und Gänge mit handgeschlagenen Ziegeln gewölbt, die Decken der Räume in Holz hergestellt. Dieser Bau aber sagt uns, daß der Steinkau in Steyr schon auf hoher Stufe stand, daher schon lange heimisch war. Die Häuser in der Enge waren sicher schon jahrhunderte vorher in Stein gebaut worden, wenn auch nicht 2 Stockwerke hoch. die Dächer waren mit Schindeln, die Scheunen an einzelnen Orten vielleicht sogar mit Stroh gedeckt und bildeten die größte Gefahr für die Ver¬ breitung von Stadtbränden. Das haben auch unsere Vorfahren erkannet und seit dem Jahre 1546 mung (Pillwein II. Bd.) keine Schindeldacher zu bauen erlaubt. einzelne Torfdem haben sich Schindeldächer bis heute in der Stadt erhalten. Wie langsam sich doch so eine bauliche Mastnahme durchsetzt! So mögen im 17. Jahrhundert in den Verorten aus der ältesten Zeit noch einige Holzwohn¬ häuser gestanden sein, jedoch sicher nicht in den geschlossenen Ortsteilen, wo das ebenerdige oder einstäckige Steinhaus mit verspringenden 1. Stockwerk das Straßenbild beherrscht haben dür¬ str.
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