60 Jahre Freiwillige städtische Feuerwehr der Stadt Steyr 1864-1924

amtsdirektor Karl Marschhofer aus Steyr sowie der Vorsitzende des Landes¬ verbandes Dr. Lampl, dessen Stellvertreter Ing. Heiserer und Landesfeuerwehr¬ Inspektor Löcker aus Linz, Vorträge wurden gehalten von Herrn Rottenführer Küpferling, Thema: „Die Feuerwehr in ihrer sozialen Bedeutung“; Herr BrandmeisterFranz Keller sprach über das Verhalten von Führer und Mann am Brandplatze, Herr Betriebsleiter H. Hannesschläger von der österreichischen Waffenfabrik über das Wesen elektrischer Leitungsanlagen in Verbindung mit Feuersgefahr und Be¬ zirksobmann=Stellvertreter R. Holzer der freiwilligen Waffenfabriksfeuerwehr über die Schlagfertigkeit der Feuerwehren und den ländlichen Brandschutz. Über feuergefährliche Heizanlagen sprach Kaminfegermeister Otto Just aus Linz. Unge¬ teilte Anerkennung fanden die von Exerziermeister Herrn Paul Körner durch¬ geführten mustergültigen Übungen. Vorträge hielten ferner noch Oberkommandant Herr Otto Perkounig über Brandstiftungen, Herr Kommandantstellvertreter Stefan Ramoult über Panik in Schulen, Theatern und Kinos bei ausbrechenden Bränden; beide Herren von der freiwilligen Waffenfabriksfeuerwehr. Über die Bekämpfung von Wald= und Wiesenbränden, über Elementarkatastrophen, Hoch¬ wasser usw. sprach Herr Karl Doppelmayr der Waffenfabriks=Berufsfeuerwehr und der Waffenfabriksarzt Herr Dr. Anton Mayr über Unfälle, insbesonders durch den elektrischen Strom, und über Wiederbelebungsversuche. Interessante Vorführungen brachte Herr Oberbrandmeister Harant mit modernen Feuerlöschapparaten der Berufsfeuerwehr der Waffenfabrik. Allen Mitwirkenden sei für die geleistete Arbeit und Durchführung des Feuerwehr¬ fachkurses der herzlichste Dank zum Ausdrucke gebracht. Als Korpsarzt wurde Herr Dr. Karl Barchetti und als Schriftführer Herr Schellmann in das Oberkommando gewählt, welches im letzten Jahre intensivste Arbeit zu leisten hatte. Manche Neuanschaffungen wurden notwendig, die Alarmierungsleitung mußte einer gründlichen Ausbesserung unterzogen werden, um große Beträge mußten Schläuche neu angeschafft werden, während die Sanitätsabteilung wegen Anschaffung eines neuen zweiten Sanitätsautomobils feste Beschlüsse faßte. Zugleich gründete sich der Festausschuß für unser 60jähriges Gründungs¬ fest, zu welchem unsere Bruderwehr, die freiwillige Waffenfabriksfeuerwehr, ihre Mitarbeit zu unserer aller Freude zusicherte. Die Zusammenlegung des zweiten und dritten Löschzuges zu einem zweiten Löschzuge bedingt die fortschreitende Modernisierung unserer Wehr. Dieser zweite Löschzug soll ebenfalls mit einer Motorspritze ausgerüstet werden, wozu sich die Firma J. M. Peteler bereit er¬ klärte, die in ihrer Fabrik im Entstehen begriffene Motorspritze seinerzeit der Feuerwehr vorzuführen. Unsere Wehr besuchte sowohl den Verbandstag in Linz, als auch den Ver¬ bandstag in München. Die Sanitätsabteilungführte in den letzten zehn Jahren 6807, seit dem Bestehen derselben (Oktober 1908) 9286 Krankentransporte durch. Mit dem Beginn des 61. Vereinsjahres (1924) konnte unsere Sanitäts¬ abteilung bereits das zweite Sanitätsauto in den Dienst stellen. Das große Ent¬ gegenkommen, welches die Firma Gräf u. Stift, Wien, unserer Wehr entgegen¬ brachte, ermöglichte diese dem allgemeinen Wohle dienende Anschaffung, nicht minder aber war es der Opfersinn der Bevölkerung unserer Stadt und des Magistratspräsidiums Am 3. Juni starb Herr Franz Vogt, unser langjähriger ehemaliger Ober¬ kommandant und Ehrenmitglied unserer Wehr. Einen unserer Besten hatten wir unter zahlreicher Beteiligung aller Kameraden zu Grabe getragen. Was uns Kamerad Vogt war, wissen wir alle. In den schwersten Kriegsjahren war er uns

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