es im Interesse der gesamten Bevölkerung der Stadt gelegen sei, die Wehr schlag¬ fertig zu halten. Kommandant=Stellvertreter Herr Leopold Haller, als auch unser Schrift¬ führer Herr Michael Bellet legten ihre Stellen in der Wehr aus Alters= und Gesundheitsrücksichten zurück. Herr Haller, Gründer und vielfacher Jubilar unserer Wehr, als auch Herr Bellet, der durch 45 Jahre die Schriftführerstelle bekleidete, wurden zu Ehrenmitgliedern unter reichem Beifall der versammelten Wehrmänner ernannt. Beide Kameraden waren treue Anhänger unserer Wehr, die in muster¬ giltiger Weise die freiwillig übernommenen Pflichten erfüllten. Als Oberkommandant=Stellvertreter wurde unser Ehrenmitglied Herr Rudolf Sommerhuber sen. wieder gewonnen, während Herr Zeugwart Franz Keller die Brandmeisterstelle des Herrn Sommerhuber übernahm. Neu in den Ausschuß wurde als Zeugwart Herr Hans Peteler und Herr Karl Hofer als Schriftführer gewählt. Dem Exerziermeister Herrn Paul Körner wird der Dank für seine Mühe¬ waltung ausgesprochen. Wenn in diesem Jahre die Gefahr bestand, Politik in die Wehr zu tragen, so obsiegte doch wieder der Wille, in einheitlicher Kameradschaft für das Wohl der Allgemeinheit zu wirken. Die Herren Brandmeister Franz Keller, Josef Hack und Ludwig Möstl, ferner von der Dampfspritzenabeilung Herr Johann Fürthaller haben im Jahre 1922 ganz besonderes Augenmerk auf die Schulung und Ausbildung unserer Kameraden gerichtet und ihnen ist es zu danken, daß wir heute über eine ausgezeichnet geschulte Mannschaft verfügen. Am 3. Mai dieses Jahres verschied unser Ehrenmitglied Herr Michael Bellet, nachdem er durch 45 Jahre als Schriftführer tätig war und über 50 Jahre der Feuerwehr als pflichteifriger Kamerad angehörte. So wie im 58. Bestandsjahre hatte unsere Wehr auch im 59. Bestandsjahre große finanzielle Sorgen. Nur mit vieler Mühe war es möglich, die laufenden Auslagen zu decken, während von Neuanschaffungen nahezu ganz abgesehen werden muße. In dieser Bedrängnis war es, wie zum wiederholten Male, auch diesmal das Magistratspräsidium Steyr, mit dem Herrn Bürgermeister an der Spitze, welches stets verständnisvolles und großzügiges Entgegenkommen, beson¬ ders in Fragen finanzieller Natur, bekundete, eingedenk der Uneigennützigkeit und Notwendigkeit unserer Institution. An der klaglosen Durchführung der Verständigung bei Alarmen haben die hiesigen Post= und Telegraphenbeamten bedeutenden Anteil genommen, so daß wir uns veranlaßt sehen, nicht nur im Namen der städtischen freiwilligen Feuer¬ wehr zu danken, sondern auch die Bevölkerung unserer Stadt auf die uneigen¬ nützige Tätigkeit dieser Beamten im Dienste der Allgemeinheit aufmerksam zu machen. Durch die große Arbeitslosigkeit waren viele Kameraden gezwungen, Steyr zu verlassen, wodurch die Mitgliederzahl nicht unbedeutend zurückging. Im Jahre 1923 trat unsere Wehr in das 60. Jahr ihres Bestandes. Es wurde daher der Beschluß gefaßt, im Sommer des Jahres 1924 das 60jährige Jubiläum zu feiern. Nichtsdestoweniger aber wurde unermüdlich auch in diesem Jahre weitergearbeitet. Am 23. Juli begann in Steyr ein Feuerwehrfachkurs seitens des Feuerwehr¬ Bezirksverbandes Nr. 6, welcher einen guten und für die Wehrmänner äußerst lehrreichen Verlauf nahm. Mehr als 300 Kameraden aus weiterer Umgebung versammelten sich im Turnsaal der Bundesoberrealschule zu Vorträgen und praktischen Übungen. An Persönlichkeiten haben sich als Gäste, beziehungsweise auch Vortragende eingefunden: Herr Bürgermeister Josef Wokral, Abgeordneter Professor Wenzel Brand, Hofrat Dr. Ulrich Furrer, Bezirkshauptmann Dr. Kaltenbrunner, Post¬
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