35 stolische Majestät Kaiser Franz Josef I. ausbrachte, das von allen Anwesenden mit patriotischer Begeisterung stürmisch acclamiert wurde. „Nun ergriff Herr Klein, Obercommandant der Freiwilligen Feuerwehr Steyr, das Wort, dessen ausgezeichnete und zum Herzen dringende Rede wir hier im Wortlaute folgen lassen: „Verehrte Kameraden! Wenn ich, der Vertreter der hiesigen Freiwilligen Feuerwehr, mir erlaube, im Namen der eingeladenen Feuerwehren einige Worte an die Freiwillige Feuerwehr der Waffen¬ fabrik zu richten, so bitte ich, mir dies nicht als Unbescheidenheit so vielen ausgezeichneten Gästen aus Nah und Fern gegenüber auszulegen. sich Aber — so wie bei einem Familienfeste die nächsten Verwandten nicht zurückzuhalten vermögen und, alle Etiquette beiseite setzend, Reihe der Ehrengäste durchbrechen, um, als erste, den Jubilanten in die Arme zu schließen, so treibt es auch mich, mich vorzudrängen, um unter den Ersten der Freiwilligen Feuerwehr der Waffenfabrik unsere innigsten Glückwünsche zu ihrem schönen Feste darzubringen. Wir haben an der Wiege dieses Institutes gestanden und seit seiner Gründung hat uns immer die ungetrübteste Waffenbrüderschaft ver¬ einigt. Wir haben zusammen geübt, wir haben im Kampfe gegen die Elemente stets festen, zuverlässigen Rückhalt in einander gefunden, wir haben uns gemeinschaftlich der Freude und Heiterkeit hingegeben, wenn sich einem von uns hiezu die Veranlassung geboten. Die Freiwillige Feuerwehr der Waffenfabrik hat das Glück gehabt, unter dem Protectorate und durch die Munificenz unseres allverehrten Mitbürgers, des Herrn J. Werndl, von den mannigfachen Kinder¬ krankheiten verschont zu bleiben, welche die meisten Freiwilligen Feuer¬ wehren auf dem Wege zu ihrer Entfaltung durchzumachen haben; ihr war das günstige Geschick beschieden, an ihrer Spitze stets Männer zu sehen, welche mit Eifer und Umsicht, mit Sachverständnis und Ausdauer ihre Aufgabe erfasst und durchgeführt haben, und weil diese Männer in allen ihren Untergebenen immer die gleiche Hin¬ gebung für unsere edle Sache gefunden, so konnte und musste die Freiwillige Feuerwehr der Waffenfabrik zu einem Institute werden das sich ebenso durch seine Ausrüstung als durch seine Schlagfertigkeit und durch den vortrefflichen Geist auszeichnet, der alle seine Mit¬ glieder beseelt. Dass diese vorzüglichen Eigenschaften ihr stets erhalten bleiben, dass sie durch günstige Geschäftsverhältnisse bald wieder ihre frühere numerische Stärke erlange, dass die Freundschaftsbande, die uns mit ihr verknüpfen, sich niemals lockern möchten, darauf erhebe
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2