25 Jahre Freiwillige Feuerwehr der Waffenfabrik in Steyr 1870-1895

21 Lebens freute! Drum gar zu früh mag ihm der Ruf, zur Rückkehr mahnend, erschollen sein — doch einig, wie es ist, folgte es demselben; nochmals ein Glas nach alter deutscher Sitte geleert, noch ein Umsich¬ sehen, ob nichts vergessen worden, dann in Reih und Glied getreten und fortmarschiert nach Losenstein herab. Unterwegs begegnete das Corps wieder die freundlichen Mitglieder der Losensteiner Feuerwehr mit Musik, welche es in das Gasthaus des Herrn Blasl nächst dem Bahnhofe begleiteten, und wo die beiden Feuerwehren von den mit dem Nachmittagszuge aus Steyr angekommenen und dieselben er¬ wartenden Freunden mit Acclamation begrüßt wurden. Und auch hier wieder entfaltete sich ein ungezwungenes, heiteres Leben, denn viele den Ausflüglern angehörende Frauen und Mädchen waren erschienen, und es darf daher nicht Wunder nehmen, dass die fröhliche Stimmung mit dem Austausch des Erlebten zunahm und ihren Höhenpunkt erreichte, als der Obercommandant Herr Schönauer mehrere in Artzberg vergessene Utensilien durch den Hornwart aus¬ rufen ließ. Vor dem Scheiden sprach Herr Schönauer herzliche Worte des Dankes der Losensteiner Freiwilligen Feuerwehr aus für den schönen Empfang und wirklich echt kameradschaftliches Entgegen¬ kommen, welche von allen Anwesenden mit dreifachem „Gut Heil¬ begleitet waren. Als Erwiderung des vom Losensteiner Feuerwehr¬ mann Herrn Kronsteiner vorgebrachten Ansuchens, die „Steyrer Feuerwehren mögen bei Bränden am Lande ihnen hilfreiche Hand reichen", betonte Herr Schönauer, dass die Feuerwehren der Stadt Steyr stets bereit sind, der Landbevölkerung bei Bränden hilfreich beizustehen, leider sind sie jedoch an der Ausführung dieser Absicht durch das Hindernis, welches die Bahnverwaltungen den Feuerwehren stellen, in das Bereich der Unmöglichkeit gerückt, denn solange die Bahnen die zuhilfe eilenden Feuerwehren nicht unentgeltlich und unverzüglich an die Brandstätte befördern, ist umsonst der gute Wille, dem Nächsten am Lande in Feuersgefahr beizustehen. Mit dem Wunsche, dass diesem Uebelstande baldigst abgeholfen werden möge, schloss der Redner mit nochmaligem Dank für den der Freiwilligen Feuerwehr der Waffenfabrik zutheil gewordenen Empfang unter Beifall der Versam¬ melten und brausendem Tusch beider Kapellen. Nicht minder guten Eindruck machte die Ansprache des Commandanten=Stellvertreters Herrn Kronsteiner, welche sich in ihrem Inhalte auf den Besuch, die Intentionen der Feuerwehren und guten Beziehungen der Institute untereinander bezog und zum Schlusse lebhaften Beifall fand.

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