— 7 — in Gemeinschaft mit der Bürgerwehr den Wachdienst in der Straf anstalt besorgte. In einer Versammlung der Turner-Feuerwehr am 3. September wurde eine Neuwahl der Chargen vorgenommen. Nachdem Dr. J. Reinhart die auf ihn gefallene Wahl zum Hauptmann nicht annimmt, dagegen zusagt, als Stellvertreter sich auch fernerhin der Organisierung der Feuerwehr zu widmen, wird Herr Haller provisorisch mit den Functionen des Hauptmannes betraut. Die Spritzenmannschaft bleibt vorläufig noch in zwei Rotten und wählt die Herren Franz Berger und Rudolf Meidl zu Rotten¬ führer, F. Fichtner und A. Fraueneder zu Stellvertreter. Auch in diesem Jahre gelang es dem Turnrathe, durch zwei Dilettanten-Vorstellungen *) dem Feuerwehr- Conto fl. 178.68 zuzuführen, die zur Vergrösserung des Inventars dienten. 1867. Herr Dr. J. Reinhart übernimmt wieder das Commando, Herr Leopold Haller wird zu seinem Stellvertreter erwählt, die Steigermannschaft auf 24 erhöht, die Spritzenmannschaft erhält als Abzeichen weisse Armbänder mit der Rottennummer. Der Turnrath beschäftigt sich unausgesetzt mit der Gewinnung einer genügenden Spritzenmannschaft, aber der Erfolg ist gering, denn trotz persönlicher Einflussnahme, Aufrufen u. s. w. lassen sich nur wenige der Hauptinteressierten, nämlich der Hausbesitzer und ihrer Söhne, zum Beitritte bewegen; auch die Gemeinde kann sich noch immer nicht zum längst projectierten Ankaufe einer Metz'schen Spritze entschliessen. Am 12. Juli brach im unteren Ort Nr. 50, im Hause des Seiden¬ färbers Cora (jetzt Fischergasse Nr. 11), ein Brand aus, der im Nu die Nachbarhäuser, Fischergasse Nr. 13, 14, 16 und 18, ergriff und die ganze Vorstadt in die grösste Gefahr brachte. Die Beschränkung des Unglückes war hauptsächlich der vorzüglichen Wirkung der Feuerwehrspritze zu verdanken und der Eindruck ein so gewaltiger, dass noch am selben Tage die Herren Johann Amort, M. A. Engl, Josef Reder, Matth. Stalzer und Franz v. Schönthan sen, sich als Comité constituierten und tags darauf folgenden Aufruf erliessen: „Mitbürger! Das gestrige Feuer hat neuerdings bewiesen, wie mächtig die Metz'sche Spritze der Feuerwehr wirkt, aber auch, dass die Anschaffung einer zweiten unumgänglich nothwendig ist. Zu diesem Zwecke hat sich noch gestern ein Comité gebildet, um diese Anschaffung im Subscriptionswege durchzuführen. Wir bitten um Eure kräftige und schnelle Unterstützung und hoffen, nicht umsonst gebeten zu haben.“ Am 2. December war die Turner-Feuerwehr bei Löschung eines Brandes des Unterwendtnergutes in Christkind thätig, wobei sich der Steiger-Rottenführer K. Petrusch eine Verletzung am Fusse zuzog. Dem Feuerwehr- Conto wurden aus dem Erträgnisse von zwei Theatervorstellungen **) fl. 91.51, einer Tanzunterhaltung fl. 23.—, einer Vorstellung des Herrn Franz Hölzlhuber fl. 20.31 und von der *) Am 22. April „Die Tante aus Schwaben“ und „Die Hochzeitsreise, am 18. September „Pagenstreiche.“ **) Am 9. und 16. Mai „Wallensteins Lager.“
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