25 Jahre Freiwillige Feuerwehr in Steyr 1864-1889

— 25 1888. In diesem Jahre wurden die sich in jeder zweiten Woche wieder¬ holenden Dampfspritzen-Uebungen und im Herbste die Entlohnung der Theaterwache mit 30 kr. pro Mann und Vorstellung, aus dem Feuer¬ wehrfonde, eingeführt. Am 25. März legte nach fast neunjährigem verdienstvollen Wirken Herr Georg Pointner das Amt des Bürgermeisters nieder und wurde zu seinem Nachfolger Herr Johann Berger, ein ebenso warmer Freund der Feuerwehr, gewählt. Der oberösterreichische Landes-Ausschuss gewährte auf das im verflossenen Jahre gelegentlich des Ankaufes der Dampfspritze gestellte Ansuchen einen Beitrag von fl. 200 und dem gleichen Zwecke widmete die Direction der Sparcasse Steyr fl. 300. Der erstere Betrag wurde dem Feuerwehr-Fonde zugeführt, weil dieser inzwischen die Kosten der Ausrüstung für die Dampfspritze bestritten hatte, während die letztere Summe zusammen mit Spenden der Herren Engelbert Essletzbichler, Johann Haratzmüller, Karl von Jäger, Emil Prietzel und Otto Schönauer zur neuerlichen Fundierung des Dampfspritzen-Fondes diente. Die Gemeinde-Vorstehung gab auch in diesem Jahre wieder einen Beweis ihrer wohlwollenden Fürsorge, indem sie in das Depot I ein Asphalt-Pflaster legen liess und das Depot mit Wasserleitung versehen lassen wollte, was bedauerlicher Weise infolge Einspruches des k. k. Kreis¬ gerichts - Präsidiums, als Hauseigenthümer, nicht ausgeführt werden konnte. Inventar: Anschaffungen zur Vervollständigung der Ausrüstung der Dampfspritze: 157 Meter Hydrophor-Schläuche, 2 Stück eiserne Saugröhren, ein Gabelstück mit Absperrschieber, 2 Standrohre, 2 Zwilch-RäderSchutzdecken, eine Schraubenwinde, 2 Blech-Laternen. Eine gemeinschaftliche Hauptübung am 19. August, welche den Zweck hatte, die beiden Dampfspritzen in Steyr den Nachbar-Feuerwehren in Thätigkeit vorzuführen, gab die Veranlassung zu einer Festkneipe. Die Kameraden waren der Einladung auf das freundlichste in grosser Anzahl nachgekommen und so gestaltete sich das Zusammensein zu einem kleinen, aber animierten Feuerwehrfeste. Am 1. December, als am Vorabende des vierzigjährigen Regierungsveranstalteten die beiden Jubiläums Sr. Majestät unseres Kaisers, hiesigen Feuerwehren eine gemeinschaftliche Versammlung ihrer Mitglieder. Den allerhöchsten Intentionen folgend, war jede Festlichkeit unterblieben und hatten sich ausschliesslich nur Feuerwehrmänner einge¬ funden. Die beiden Commandanten konnten es sich aber doch nicht versagen, in längerer Ansprache die Bedeutung des Tages zu beleuchten und den patriotischen Gefühlen der Steyrer Feuerwehren Ausdruck zu verleihen, der in der Versammlung donnernden Wiederhall fand. Mit dieser patriotischen Kundgebung schliesst die Geschichte der ersten 25 Jahre der Freiwilligen Feuerwehr, welche hoffentlich nur den Anfang eines langen Lebens dieses segensreichen Institutes bilden.

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