16 Vereine mit der Waffenfabriks-Feuerwehr und eine als Nachtübung abge¬ halten wird; den drei Train- und den regelmässigen Rottenübungen; dem Turnunterichte an die Steiger; den Chargen versammlungen und Kneipen, abwechselnd an jedem ersten Samstage des Monates, hatte sich eingelebt und wurde auch bis heute noch nicht abgeändert. Der Bericht über die folgenden Jahre der Feuerwehr lässt sich daher kürzer zusammenfassen. 1876. Brände: In der Nacht vom 8. auf den 9. Jänner gerieth der Dach¬ stuhl des Stadtpfarrthurmes, wohl infolge mangelhafter Construction des Kamins, in Brand, an dessen Dämpfung bei der Höhe des Objectes, nahezu 70 Meter, nicht zu denken war und der, angefacht von einem heftigen Nordostwinde, nicht nur die Kirche selbst, sondern auch die ganze innere Stadt in grosse Gefahr brachte, welche noch durch den Umstand gesteigert wurde, dass die herrschende Kälte von 17° R. die Löscharbeiten ungemein erschwerte. Nur der umsichtigen, unerschrockenen und unermüdlichen Thätigkeit der Freiwilligen und der Waffenfabriks-Feuerwehr, von welche ein Train die erstere von 11 Uhr nachts bis 7 Uhr morgens in unaus¬ gesetzter Arbeit auf das kräftigste unterstützte, und der glücklichen Richtung, welche das abstürzende Thurmdach nahm, war die Abwendung unberechenbaren Unheils zu danken. Bis zum Mittage des 9. Jänners blieb die gesammte Freiwillige Feuerwehr, dann abwechselnd ein Train derselben bis zum Morgen des darauffolgenden Tages in Thätigkeit, bevor das Feuer gänzlich gelöscht war. Die erfolgreiche Leistung der Freiwilligen Feuerwehr, die bedeutendste seit ihrem Bestande, fand allseitig Anerkennung. Während der Arbeit wurden ihr von den Besitzer der umliegenden Häuser stärkende und erwärmende Getränke gereicht, eine unter den Bürgern eingeleitete Sammlung brachte für den Unterstützungsfond fl. 124.—, für den Feuerwehrfond fl. 46.—, ein, die Versicherungs-Gesellschaft Riunione Adriatica spendete fl. 50.—, von der k. k. Statthalterei, dem Gemeinderathe, dem hochw. Bischofe in Linz, dem Stadtpfarramte kamen ihr Dank- und Belobungsschreiben zu, auch in der „Zeitschrift für die deutsche Feuerwehr“ sprach sich Herr Franz Gillardone in rühmender Weise aus. Herr Michael Peteler spendete, als sinniges Erinnerungszeichen, eine Handglocke, gegossen aus den Resten des beim Brande geschmolzenen Zügenglöckchens. Am 23. Juni war die Feuerwehr bei dem Brande des Weg¬ schader’schen Ueberländs in Sierning, am 1. October bei einem Feuer im Fetzer’schen Bäckerhause in Garsten thätig. Während der Dauer der landwirtschaftlichen Ausstellung, vom 5. bis zum 12. September, wurde vom Corps ein permanenter Wachdienst besorgt. Der Feuerwehr-Ausschuss richtete an die Gemeinde die Bitte um Errichtung eines Feuer-Telegraphen. Der Vergnügungs-Fond wurde gegründet. Die Mitglieder-Anzahl hob sich in diesem Jahre um 87 Mann, das Inventar wurde um 2 Buttenspritzen vermehrt.
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