— 11 — Der Feuerwehr-Ausschuss verfasste die Statuten des UnterstützungsFondes und beschaffte, unter anderen Geräthen, eine zweite Schubleiter, den Rauchapparat und Medicamentenkasten. Am 4. Juli war die Turner-Feuerwehr bei dem Brande des Seidl'schen Brauhauses (jetzt Karl von Jäger) thätig und erhielt von Frau Therese Seidl eine Remuneration von fl. 100.—, die in den Unterstützungsfond floss. Von den drei abgehaltenen Hauptübungen ist zu erwähnen, dass der ersten, am 21. Mai, am Berggerichtsgebäude (Bezirkshauptmannschaft), Delegierte der Freiwilligen Feuerwehren von Linz, Wels, Mauthausen, St. Peter, Sierning, Waidhofen und Hollenstein beiwohnten, dass bei der ersten Nachtübung, am 12. August, an dem Kasten der Innerberger Gewerkschaft (Grünmarkt, durch den Bruch einer Steckleiter, mehrere Steiger abstürzten, von denen sich zwei namhafter verletzten, und dass bei der dritten, am 22. October, auf dem Wieserfeldplatze, eine Abtheilung der neugegründeten Freiwilligen Feuerwehr von Losenstein anwesend war. Die Turner-Feuerwehr brachte auf dem zweiten oberösterreichischen Feuerwehrtage, am 10. September in Linz, den Entwurf bezüglich einheit¬ licher Organisation der Feuerwehren ein, beschickte die Feuerwehrtage in Bruck und Pest, veranstaltete am 27. August einen Ausflug nach Sierning und betheiligte sich an einem solchen der Waffenfabriks-Feuerwehr, mit ihrem neugewählten Hauptmanne Robert Schött, nach Ramingdorf. 1872. In Durchführung der einheitlichen Organisation der oberösterreichischen Feuerwehren beschloss eine Hauptversammlung der Turner-Feuerwehr am 25. Februar die Eintheilung des Corps in 3 Trains, nach Stadtbezirken, und wurden Herr Karl von Koller zum Commandanten des I., Herr Karl Edelbauer des II. und Herr Leopold Haller des III. Trains gewählt. Diese Eintheilung bedingte, nebst vielen anderen Ausrüstungsgegenständen, vor allem die Beschaffung einer dritten Saugspritze, und abermals war es Herr Josef Werndl, der, über Verwendung des Obercommandanten Zinkl, hiezu in munificenter Weise die Mittel bot. Dieser Wohl¬ thäter der Feuerwehr stellte, unter der Bedingung des Ankaufes einer Metz'schen Spritze und der entsprechenden Schläuche, der Gemeinde 2000 fl. zur Verfügung, derart, dass deren Rückzahlung in vier unverzinslichen Jahresraten nicht an ihn, sondern an die Armen der Stadt Steyr zu erfolgen hatte. Am 17. März wurde diese dritte Metz'sche Spritze abgeliefert. Ferner spendete die Direction der Sparkasse Steyr fl. 800.— und der Violin-Virtuose Herr Gigl den Reinertrag eines am 10. August abgehaltenen Concertes, in der Höhe von fl. 98. Trotz dieser reichlichen Zuflüsse konnten die grossen Auslagen für die Vervollständigung des Inventars, unter denen 1 Geräthekarren, 1 Steckleiter, 1 Schlauchhaspel und viele Schläuche anzuführen sind, nicht be¬ stritten werden und das bedeutende Deficit des Feuerwehr-Contos, welches bis Ende des Jahres auf fl. 1200.— anwuchs, bereitete dem Turnrathe und insbesondere dem Säckelwarte J. Kapfer schwere Sorge. In ihrem eigentlichen Berufe war die Turner-Feuerwehr bei einem Dachfeuer in der Putz'schen Nagelfabrik am 13. April, sowie bei den Bränden des Trixmayr-Gutes (Gemeinde Sierning) am 19. Juli und der
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