150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Steyr 1864-2014

Zugskommandant war Herr Franz Schützenhofer. 1940 9. Februar: Der Autolenker Florian Mayr fuhr mit dem Wagen des Unternehmers Wiltsch in Garsten mit Milch- und Molkereiprodukten zum Lager der Göring-Werke in Ternberg. Infolge der aufgeweichten Schneemassen blieb der Wagen stecken und beim Rückwärtsfahren geriet er zu nahe an den Straßenrand und stürzte in der Nähe des Hauses Ternberg Nr. 45 über die 16 Meter hohe felsige Böschung gegen die Enns ab. Der Wagen wurde durch einen nahe am Ufer stehenden kleinen Fichtenbestand vor dem endgültigen Absturz in die Enns bewahrt. Der Fahrer blieb unverletzt, der stark beschädigte Wagen wurde nachmittags durch die Straßenhilfe der Freiwilligen Feuerwehr Steyr geborgen. Am 10. April brannte das Ziegelwerk Mayr, „Stadlmayr in Steyr” (erschöpfte Mannschaft nach der Brandbekämpfung [1]) nieder. 28. Dezember: Ein Lastkraftwagen eines Passauer Transportunternehmers stürzte auf der Eisenstraße zwischen Kleinreifling und Altenmarkt über eine fünf Meter hohe Mauer in den Ennsfluss. Der Wagen blieb mit den Rädern nach oben im Flussbett liegen. Der Fahrer konnte sich im letzten Augenblick aus dem bereits unter Wasser befindlichen Führerhaus retten. Er wurde beim Absturz glücklicherweise nur leicht verletzt und in diesem Zustand nach Weyer gebracht. Von der Rufstelle Marienhof des NSKK Verkehrshilfedienstes wurde der Zonenführer des NSKK von dem Unfall verständigt, der sofort die nötigen Schritte zur Bergung des Lastkraftwagens einleitete. Hiezu begab sich am gleichen Tag noch eine Gruppe der Freiwilligen Stadtfeuerwehr Steyr unter Führung des Kreisfeuerwehrführers Franz Aichinger mit Spezialgeräten an die Unfallstelle. Der halb im Eise gelegene Lastwagen wurde gehoben und ans Ufer herangebracht. Die Arbeiten wurden am nächsten Tag früh fortgesetzt. Da die Straße an der Unfallstelle sehr schmal ist, musste der Wagen senkrecht zur Straße 10 Meter hoch über Stützmauer und Felswand aufgeseilt, dann gedreht und auf die Straße gestellt werden. Seilzüge, Ketten und Hebezeuge mussten hiezu bis zu 30 Meter über die Felswand hochgebracht werden. Nach anstrengender Arbeit stand gegen 16 Uhr der Wagen wieder auf der Straße. 1941 In diesem Jahr wurden alle Vorkehrungen getroffen, einen Luftangriff auf Steyr bekämpfen zu können. Die Feuerwehr wurde straffer organisiert, mit größeren und moderneren Fahrzeugen versehen und mit dem nötigen Schlauchmaterial ausgerüstet. Die abgehaltenen Übungen wurden fallweise von der Polizei kontrolliert und dabei der ausgerückte Mannschaftsstand (Teile des Feuerlöschzuges I mit Gasschutzanzügen [2] bei der Turnhalle und Kaffee Haslinger am Stadtplatz) überprüft. Durch Einberufungen zur Wehrmacht und zur Luftschutzpolizei, Sparte „Feuer- und Sicherheitspolizei” wurde der Mannschaftsstand in allen Zügen stark reduziert. Die beim LZ IV übrig gebliebene kleine Schar (10–12 Mann) musste bei jedem Fliegeralarm (besonders ab 1943 heulten die Sirenen zu jeder Tages- und Nachtzeit) gemeinsam mit der ebenfalls kleinen Schar des Löschzuges I (Innere Stadt) und deren Einsatzfahrzeug in Christkindl beim Gasthaus Eßl zum Bereitschaftsdienst erscheinen, um bei Bombenangriffen einsatzbereit zu sein. 1942 Im Februar bekam der LZ III ein Feuerlöschauto mit dazugehörigem Anhänger und eine Kraftspritze mit einer Leistung von 800 l/min. Der erste Fliegeralarm war in Steyr am 25. April. Um den Mitgliederstand der Feuerwehren soweit wie möglich den Anforderungen entsprechend zu erhöhen, wurden mit 1. Juli auch mehrere Männer aus Christkindl und Gleink vom Steyrer Bürgermeister zum Feuerwehrdienst verpflichtet. Am 4. September und 12. Dezember gab es wieder Flieger- [2] 39

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