schuss beauftragte, diese Revision, unter Zuziehung von Fachmännern, vorzunehmen. Infolgedessen übersendete der Landesausschuss am 20. Jänner die niederösterreichische Feuerpolizei-Ordnung zur Prüfung an den Turnrat, welcher hierüber ein eingehendes Gutachten erstellte. Kurz, der Turnrat (Vorstand Dr. Spängler) und der Feuerwehr-Kommandant Eduard Zinkl, hatten große Arbeit zu bewältigen, allerdings auch die Befriedigung, große Erfolge zu erzielen. In dieses Jahr fiel auch die Gründung der Waffenfabrik-Feuerwehr (heute BtF. MAN), wo wir stets kameradschaftliches Entgegenkommen und wertvolle Unterstützung finden. Bei den deutschen Feuerwehrtagen vom 17. bis 19. Juli in Linz (Die Feststimmung dieser schönen Tage wurde plötzlich durch die Nachricht vom Ausbruch des deutsch-französischen Krieges gestört) war die Turner-Feuerwehr durch 250 Mann vertreten. 1871 In diesem Jahre gelangten die langwierigen Verhandlungen mit der Gemeinde endlich zu einem Abschlusse. In der Gemeinderatssitzung vom 31. März stellte Herr Moriz Crammer den einstimmig angenommenen Antrag: „In Anbetracht der Wichtigkeit des Institutes und der ersprießlichen Leistung desselben, der Turner-Feuerwehr bis [1] zum Inkrafttreten des neuen Feuerwehrgesetzes das gesamte städtische Löschwesen zu übergeben und ihr eine jährliche Dotation von fl. 1000,- zu gewähren”. Am 1. September wurde ein Vertrag, gegen halbjährige Kündigung, zwischen der Gemeinde und dem Turnvereine abgeschlossen, sämtliche städtische Feuerlöschgeräte und Depots zu übergeben, den Mitgliedern der Turner-Feuerwehr bei Ausübung ihres Dienstes den gesetzlichen Schutz, gleich den übrigen Polizeiorganen, zu gewähren und sich das Recht vorbehielt, die Wahlen des Oberkommandanten und der Kommandanten zu bestätigen, der Turnverein dagegen den gesamten Löschdienst übernahm, sich verpflichtete, die Feuerwehr auf einem Stande von mindestens 81 Mann (1 Kommandant, 20 Steiger und 60 Spritzenmänner) zu erhalten und wenigstens mit einem Drittel dieser Minimalmannschaft eine Bereitschaft derart abzuhalten, dass sich die Bereitschaftsmannschaft stets im Stadtbezirke befindet. Am 4. Oktober wurden die Depots mit vier alten Spritzen, 120‘ Schläuchen, 8 Wasserwagen, 16 Löscheimern und 4 Schraubenschlüsseln übergeben, von denen aber schon am 14. November 2 Spritzen und 2 Wasserwagen wieder zurückgeliefert wurden, wogegen die Gemeinde, auf Intervention des Gemeinderates Karl Edelbauer, eine kleine Peteler’sche Abprotzspritze (ohne Saugwerk) beistellte. Die FeuerlöschDepots im Magazins-Gewölbe des Rathauses, sowie im Stadtgarten in der Schönau wurden aufgelassen, so bestanden 6 Depots der Freiwilligen Feuerwehr (I. Kreisgerichtsgebäude, II. Bruderhausgarten, III. Wieserfeldplatz, IV. Ennsdorf, V. Aichet, VI. Ort). Der Feuerwehr-Ausschuss ver- fasste die Statuten des Unterstützungs-Fonds und beschaffte unter anderem Geräte, eine zweite Schubleiter, den Rauchapparat [3] (Gallibert) und Medikamentenkasten. Am 4. Juli war die Turner-Feuerwehr bei dem Brande des Seidl’schen Brauhauses tätig und erhielt von Frau Therese Seidl eine Remuneration von fl. 100,-, die in den Unterstützungsfond floss. Von den drei abgehalten Hauptübungen ist zu erwähnen, dass der ersten, am 21. Mai, am Berggerichtsgebäude (alte Bezirkshauptmannschaft), Delegierte der Freiwilligen Feuerwehren von Linz, Wels, Mauthausen, [3] 25
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2