150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Steyr 1864-2014

[2] drei Stellvertreter, drei Hornisten, drei Rotten zu 10 Mann, zusammen 58 Mann; die Vorbrecher auf einen Obmann, einen Rottenführer und 16 Mann gebracht werden, während die Anzahl der Spritzen- und Schutzmänner unbeschränkt bleiben sollte), wurde ausgearbeitet, erhielt die behördliche Genehmigung und wurde im Oktober in einer zahlreich besuchten Volksversammlung bekannt gegeben. Am 8. November erließen der Herr Bürgermeister Josef Pöltl und der Turnrat einen eindringlichen Aufruf an die Bewohner Steyrs, der so erfolgreich war, dass binnen kurzer Zeit über 50 neue Mitglieder der Turner-Feuerwehr beitraten. Diese wählten am 20. November den Turnrat Eduard Zinkl, Sektions-Ingenieur der Kronprinz Rudolf-Bahn, auf 3 Jahre zu ihrem Hauptmanne und Herrn Leopold Haller zu dessen Stellvertreter; zu Obmännern auf ein Jahr, von den Steigern Karl Petrasch; in der Spritzenabteilung Franz Berger. In diesem Jahre war durch den Ministerialerlass vom 21. Juli den Feuerwehren das Führen von Signalhörnern [1] bewilligt worden. 1870 Die in der Reorganisation begriffene Wehr wurde in der Stärke von ca. 100 Mann am 9. Jänner beim Brande des Objektes III, der Waffenfabrik, einer harten Probe unterzogen, welche es sehr gut bestand. Am 14. April wurde der in der Malzdörre des Herrn Johann Haratzmüller ausgebrochene Brand im Keime erstickt und der dankbare Besitzer widmete fl.100,- dem Unter- stützungs-Fond. Die auf 300 Mann angewachsene Turner-Feuerwehr hielt am 1. Mai ihre erste Hauptübung auf dem Stadtplatze, an dem im Umbaue begriffenen Sparkasse-Gebäude, die zweite, am 18. September, an dem Rathause und den angrenzenden Häusern ab. Außerdem wurden die regelmäßigen periodischen Steiger- und Spritzenübungen eingeführt, die Feuerwehr-Kapelle errichtet, die Dienst- und SignalisierungsVorschriften [2] ausgearbeitet, die Personalstands-Register angelegt, mit der Gemeinde über einen, bis zur Erlassung der neuen Feuerlöschordnung gültigen, provisorischen Vertrag und die zu erteilende Subvention verhandelt. Für die Mannschaft, welche im Laufe des Jahres einen Stand von 420 Mann erreichte (80 Steiger, 20 Vorbrecher, 180 Spritzen- und 140 Schutzmänner), waren neue Rüstungen zu beschaffen und die Geräte zu vermehren, für deren Unterbringung die Gemeinde ein zweites Depot, im Bruderhausgarten, einräumte. Die oberösterreichischen Feuerwehren hatten in der letzten Session eine Petition wegen Revision der Feuerlösch-Ordnung an den Landtag gerichtet, welcher den Landesaus24

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