„Mitbürger! Das gestrige Feuer hat neuerdings bewiesen, wie mächtig die Metz’sche Spritze der Feuerwehr wirkt, aber auch, dass die Anschaffung einer zweiten unumgänglich notwendig ist”. Zu diesem Zwecke hat sich noch gestern ein Komitee gebildet, um diese Anschaffung im Subscriptionswege durchzuführen. Wir bitten um Eure kräftige und schnelle Unterstützung und hoffen, nicht umsonst gebeten zu haben.“ Am 2. Dezember war die TurnerFeuerwehr bei Löschung eines Brandes des Unterwendtnergutes in Christkindl tätig, wobei sich der Steiger-Rottenführer K. Petrusch eine Verletzung am Fuße zuzog. Dem Feuerwehrkonto wurden aus den Erträgnissen von zwei Theatervorstellungen (am 9. und 16. Mai „Wallensteins Lager”) fl. 91,51, einer Tanzunterhaltung fl. 23,-, einer Vorstellung des Herrn Franz Hölzlhuber fl. 20,31 und von der Allgemeinen Versicherungsgesellschaft in Triest, durch die Verwendung ihres Agenten Herrn Friedrich Brandl, fl. 50,- zugeführt. Der erste Feuerwehrball war am 18. Februar im Casino (damals Cramer’scher Saal) abgehalten worden. 1868 Die von den Herren Subskribenten bestellte Metz’sche Spritze mit 150 Normal- und 200‘ HydrophorSchläuchen, sowie einer HydrophorVorrichtung langte am 14. März in Steyr ein und wurde am 15. März vor dem Rathhause, auf dem Stadt- platze, der Übernahmsprobe unterzogen. Am 16. März wurde mit derselben und einer dem Herrn Josef Werndl gehörigen Knaust’schen Spritze bei den Fabriken eine Übung vorgenommen und diese vergleichende Probe, bei der sich beide Maschinen ausgezeichnet bewährten, am 19. April, in Anwesenheit einer Delegation der Linzer Freiwilligen Feuerwehr, im Hofe des Fürstlich Lamberg‘schen Schlosses wiederholt. Nach längeren Verhandlungen wurde die Spritze am 6. September der Turner-Feuerwehr in das Eigentum übergeben. Inzwischen hatte Herr Josef Werndl sich bereit erklärt, fl.1000,- zum Ankaufe von Schläuchen zu spenden. Eine Theatervorstellung (am 2. Jänner „Die Karloschüler“) brachte dem Feuerwehrkonto fl. 65,38 zu, der Turnrat richtete auf Antrag Dr. Spänglers eine Eingabe an die Gemeinde um Gewährung einer Subvention für die Instandhaltung der Geräte. Auf Anregung des Turnrates beschloss der Gemeinderat eine Verbesserung der Feuer-Signalisierung durch die Turmwächter. Der Mannschaftsstand hob sich vorübergehend auf 24 Steiger und 80 Spritzenmänner, das Inventar wurde um die erste Schubleiter, mehrere andere Leitern und eine größere Anzahl von Schläuchen vermehrt. 1869 Am 23. Februar beteiligte sich die Turner-Feuerwehr an der Bekämpfung eines Zimmerfeuers im Fendt’schen Hause, Enge Nr. 8. In der Nacht vom 31. Juli auf den 1. August trug sie wesentlich zur Bekämpfung des Brandes in der Rathner‘schen Fabrik und dem Karl Mukenhuber’schen Hause (Badgasse Nr. 5) bei und erhielt hiefür vom oberösterreichischen Landes-Ausschusse eine Prämie von fl. 100,- Am 31. Oktober konnte der Säckelwart zur großen Befriedigung feststellen, dass die 1865-er Anleihe vollkommen zurückgezahlt sei, was durch die großmütige Verzichtleistung auf 13 Schuldverschreibungen von Seite der Herren Josef Werndl, Alois Redtenbacher, Emil Haller, Karl Edelbauer, Moriz Gschaider, Moriz Crammer, Franz Holter und Vitus Halbeis bedeutend erleichtert worden war. Unser hochverehrter Mitbürger Josef Werndl hatte im abgelaufenen und im laufenden Jahre fl. 3000,- zur Beschaffung von Feuerwehrgeräten gespendet. Damit konnte das Inventar ausgiebig erweitert werden und nun war es dringender denn je, auch den Mannschaftsstand, der sich wieder bedeutend verringert hatte, zu heben, um der Feuerwehr eine vollkommenere Organisation zu geben. Der Turnrat mit seinem Vorstande Dr. Alois Spängler entwickelte die größte Tätigkeit. Ein neues Grundgesetz, in welchem auch die Bildung einer Vorbrecher- und Schutzabteilung vorgesehen war (die Steigerabteilung sollte auf einen Obmann, drei Rottenführer, 23
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