140 Jahre Freiwillige Feuerwehr Steyr 1864-2004

140 Jahre FF. Steyr - 12 - über Antrag des Säckelwartes J. Kapfer, zum Ankauf einer Spritze, 54 Schuldverschreibungen, á fl. 20.-, mit 4 % verzinslich und in längstens 10 Jahren rückzahlbar, auszugeben. 1865 Am 5. Jänner war die Anleihe von fl. 1080.- gezeichnet und entschied sich der Turnrat, auf Antrag J. Kapfers, am 15. Februar für die Bestellung einer Abprotzspritze bei Karl Metz in Heidelberg um fl. 1100.- und von 300' Schläuchen. Als weiteres Mittel zur Geldbebeschaffung wurden vom Turnvereine drei Dilettanten-Vorstellungen im Theater veranstaltet, (Am 11. Februar „Der Trunkenbold' und „ Die Rekrutierung in Krähwinkel, am 26. März "Karl XII. auf Rügen“, am 29. April „Die Stiefmutter.“) welche dem Feuerwehrkonto ein Reinerträgnis von fl. 162, 42 zubrachten. In der Jahresversammlung am 8. Mai wurde ein Komitee für die Turner-Feuerwehr, bestehend aus den Herren Dr, J. Reinhart, Franz v. Schönthan sen., Johann Paarfusser sen., Anton Moser und Leopold Haller gewählt, welches am 9. August dem Turnrate den ersten Entwurf zu den Grund- und Disziplinar-Vorschriften der Freiwilligen Turner- Feuerwehr vorlegte. Am 31. Juli beteiligten sich die Steiger an der Dämpfung eines Kellerfeuers bei Herrn J. M. Peteler, Johannesgasse Nr. 1, und am 7. Dezember bei Löschung eines im Nebengebäude des Hauses, Wieserfeldplatz Nr.35, ausgebrochenen Brandes, der, ohne schnelle Hilfe, gefährliche Dimensionen hätte annehmen können. Am 12. Oktober erfolgte die Auslieferung der Spritze und wurde die erste Ausbildung der Mannschaft durch den Metz'schen Ingenieur Herrn Franz Gilardone (später Herausgeber der „ Zeitschrift für die deutsche Feuerwehr“) mit den Herren: Feldbauer (dermalen Buchbinder in Ischl), Fraueneder, Gschaider Moriz, Heindl Alois, Jungmaier Franz (gräfl. Lamberg`scher Oberförster in Molln), v. Koller Karl. Meidl Rudolf und Schober Franz vorgenommen. Die Spritzen-Abteilung stieg bald auf 30 Mann. In einer Versammlung am 19. Oktober wurde beschlossen, die Erhöhung des Mannschaftsstandes auf zwei Steiger-Rotten zu 12 Mann mit je einem Rottenführer und auf drei Spritzen-Rotten zu 16 Mann mit je einem Rottenführer und einem Stellvertreter mit allen Kräften anzustreben. Am 5. November wurde unter der Leitung des Dr. J. Reinhart die erste Gesamtübung der Freiw. Turnerfeuerwehr an dem Reschauer' schen Hause, Ennskai Nr. 5, abgehalten. Am 3.Dezember wurde der Turnrat von der Gemeinde aufgefordert, zwei Mitglieder in ein „Komitee zur Reorganisierung des städtischen Feuerlöschwesens“ zu entsenden und hierzuwurden die Herren Dr. J. Reinhart und Franz v. Schönthan sen. delegiert. 1866 Am 23. Jänner brach Feuer in der Selche des Herrn Franz Ploberger, Sierninger Str. Nr. 34 aus, welches jedoch im Entstehen gelöscht wurde. Die rasch mit ihrer Spritze herbeigeeilte Feuerwehr erhielt für das prompte Erscheinen von der Gemeinde eine Prämie von zwei Gulden. Am 17. Oktober hatte die junge Turner-Feuerwehr bei dem Brande der der Messerer -Innung gehörigen Stahl-Poliere und der anstoßenden Schleife zum ersten Male Gelegenheit, als komplettes Löschkorps tätig einzugreifen. Die außerordentliche Leistung der Metz'schen Spritze erweckte allgemeines Erstaunen. Die Gemeinde sprach der Feuerwehr in einem Schreiben und einer öffentlichen Verlautbarung Dank und Anerkennung aus und der Landes - Ausschuss gewährte ihr aus der Brandassekuranz -Kassa eine Remuneration von fl. 50.-

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