Eröffnung der Feuerhalle in Steyr 1927

m,---ri1n-,rrt~in,,,,-r~ zur Erbauung der Feuerhalle des Vereines „Die Flamme" in Steyr Wir sind der alten Mutter Erde Kinder Im. Feuerkuß des Sonnengotts gezeugt Und aus der Sehnsucht naGh dem Licht geboren. Doch dunkel bleibt die Erde und · nicht minder Ihr Wurzelgrund, der mystisch ·uns gesäugt Und wieder abwärts zieht zu jenen Toren, Wo, allen Sonnenwegen abgewendet, Die tote Kreatur verwesend endet. Die' Erdenkrume hängt an unsern Sohlen Schwer lastend, bis das Menschenkind gebückt Die Sonnensehnsucht müde fallen läßt. Und keines kann das große Leuchten holen, Das uns das Urgeheimnis näher rückt, Nur weil des Erdengrundes wirr Geäst Des Sonnenwandrers Fuß so leicht verstrickt Und seines Höhentraumes Schwingen knickt. Und dennoch ist des Menschen letztes Ziel: Fort von der Mutter Erde nach dem Licht, Entsteigend aus dem Acker in die Sonne! Und der Verwesung Umweg nützt nicht viel . . . . Auch hält der Menschenzeiten Kette nicht ... . Und alles greift einmal zur Sternenkrone. . . . . Und alles sprengt einmal den dunklen Schrein Und will zum andernmal geboren sein. - So haben wit, die wir der Erde Last Und ihr,e Nacht nicht immer tragen wollen, Dem Licht ein flammend Heiligtum erbaut. Hier halten wir einmal die letzte Rast. ' Wir, die dem Lichte unser Leben zollen, Geh'n auf im Element, dem wir vertraut. Und unsere Asche wandert mit den Winden Und wird am Sonnenpfade heimzu finden... . Des Lebens Flamme hat uns aufgezehrt. _ So wollen wir auf diesem Lichtaltar Den letzten dumpfen -Erdentraum verbrennen.. .. AuUösen soll sich, was uns erdbeschwert Und was am Lichtweg Widersacher war Und von den nächsten Kreisen sucht zu trennen .... Wir wollen Wandrer bleiben - lebenstrunken Im Kreis mit Sternenstaub und Sonnenfunken. v. A 1b er t Bach n er. S't e y r, am 13. und 14. März 1927. ~1u---JJII 3

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