Eröffnung der Feuerhalle in Steyr 1927
Mittel zur Bekämpfung der Seuchengefahr zu propagieren, wur- den vom Gegner als ein Burgfriedensbruch gestempelt. Der Zusammenbruch des Weltkrieges und der Habsburgi- schen Monarchie, deren Kronträger der Feuerbestattung ein großes Hindernis waren, brachte neues Leben in die Bewe- gung. Wie in allen anderen Bundesländern ging es nun auch in Oberösterreich rasch vorwärts. Die Bevölkerung war kulturel- len Bestrebungen und Fortschritten zugänglicher geworden, was natürfü;:h abermals zu einer großzügigen Vortragstätigkeit aus- genützt werden mußte. Der oberösterreichische Landesverein hat in den letzten,. 5 Jahren in Oberösterreich über 100 Werbe- versammlungen abgehalten, deren Erfolg eine Vervielfachung der Mitgliedschaft um 1000 pro Jahr ist. Er trug den Feuer- bestattungsgedanken in Gebietsteile und Orte, in die man sich vor dem Kriege nie gewagt hätte, wollte man nicht sein Leben auf das Spiel setzen. Es entstand Zahlstelle um Zahlstelle und Ortsgruppe auf Ortsgruppe. Am 1. Jänner 1924 erschien die erste Nummer der Vereinsmitteilungen, die im krematistischen Blätterwalde allgemein freundlich und mit anerkennenden Wor- ten begrüßt wurden. Am 29. März 1924 wurde in der Altkatho- lischen Kirche die Urnenbeisetzungsstätte feierlich eröffnet, die bald darauf durch Aufstellung eines zweiten Urnenschrankes erweitert werden mußte. Weniger Glück hatte der Landesverein damit, beim Ge- meinderate die Errichtung einer Feuerhalle in Linz durchzu- setzen. Die diesbezüglichen Bestrebungen reichen auf das Jahr 1909 zurück, in dem der Gemeinderat beschloß, jährlich einen Betrag in das Präliminare für einen Feuerhallenbau einzn- setzen. Im Jahre 1919 beschloß der Gemeinderat, im Prinzipe der Errichtung eines Feuerhallenbaues zuzustimmen. Die I. und II. Sektion wurden damit betraut, im günstigeren Zeit- punkte einen bis ins Detail ausgearbeiteten Bauantrag zur Vor- lage zu bringen. Der dringendere Wohnungsbau drängte das Projekt abermals in den Hintergrund, was den Landesverein veranlaßte, forcierend einzugreifen. Ihm ist es gelungen, mit 1. Jänner 1926 die Platzfrage in der Form zur Klärung zu brin- gen, daß die Stadtgemeinde das sogenannte „Urfahrer-Stadt- wäldchen", das sich, wie kaum ein anderer Fleck Erde, so prächtig zu einer Feuerbestattungsanlage eignet, ausdrücklich für diesen Zweck widmete. Noch, ehe das Jahr zur Neige ging, vollzog sich am 14. November mit einer eindrucksvollen Feier 34
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