Eröffnung der Feuerhalle in Steyr 1927

Der oberösterr. Landesverein „Die Flamme" und seine Entwicklung Der oberösterreichische Landesverein „Die Flamme" wurde als Zweigverein des Vereines der „Freunde der Feuerbestat- tung in Wien" vor 21 Jahren, am 31. März 1906, in Linz gegrün- det. Die ihm übertragene Aufgabe„ den öberösterreichischen Boden für die Feuerbestattung zu bearbeiten, war in den ersten 15 Jahren keine leichte. Die bestehenden Verhältnisse kamen den Bemühungen der Aposteln für die Feuerbestattung wenig entgegen. Das deutschfreiheitliche Bürgertum, dessen promi- nente Persönlichkeiten die Führung des Vereines übernahmen, brachte anfangs bei weitem nicht jenen Sinn auf, den man von ihm erwartet hätte. Die Arbeiterschaft war noch nicht so straff organisiert, wie heute, ganz abgesehen davon, daß sie wirt- schaftlich nicht in der Lage war, aktiv in die Bewegung einzu- treten, so sehr sie dafür auch begeistert war. Wohl aber traten ihre politischen Führer gleich bei der Gründung des Zweig- vereines in die Vereinsleitung ein. Die Werbetätigkeit war eine überaus weit verbreitete und zähe. Die Wanderredner des Zweigvereines waren auch in den benachbarten Ländern gern gesehene Gäste und der Name des oberösterreichischen Zweig- vereines kam gar baldi auch im Auslande zu verdienten Ehren. Auf seine Initiative wurden in der damaligen Monarchie nicht weniger als 6 Zweigvereine gegründet. Wenn es in Oberöster- reich anfangs nicht recht vorwärts ging, so hatte das seine Ursache darin, daß eben der Oberösterreicher an dem alt Her- gebrachten und an der lieben guten alten Gewohnheit zähe fest- hält. Im Jahre 1910 war auf Basis einer Umlage, die bei jedem Todesfalle zur Einhebung gelangte, eine Feuerbestattungskasse gegründet worden, und. seit diesem Jahre führt der oberöster- reichischei Landesverein auf seine Kosten Feuerbestattungen durch. Die Kriegsjahre mit dem „Burgfrieden" legten jede Arbeit lahm. Die vielen Versuche, die Feuerbestattung als ein 33

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