Eröffnung der Feuerhalle in Steyr 1927

Durch drei neben einander gelegene schmiedeeiserne Gitter- tore zwischen massiven Betonpfeilern gelangt man zunächst in den Vorhof, dessen Umfassungsmauer mit Nischen zur Auf- nahme von Urnen versehen ist. In der Mitte erhebt sich, in drei Absätzen abgetreppt, der turmartige Krematoriumsbau. Er enthält in seinem untenm Geschoß einen halbrund gewölbten Cellaraum, der dem Einführungsraum vorgelagert ist, um den Einblick in letzteren zu verwehren. Darüber befindet sich die Sängerempore, die sich mit einer vergitterten Schallöffnung gegen den Vorplatz, bezw. die spätere Halle, öffnet. In einer Ecke des Turmes ist der 18 Meter hohe Schlot hochgeführt. Eine halbkreisförmige Freitreppe aus wuchtigen Granitqua- dern ist einer spitzbogig gewölbten Toröffnung vorgelagert, die, mit einem verglasten schweren Schmiedeeisentor verschlossen, den Zugang zur Cella bildet. Aus dem Treppenvorbau wächst ein Granitsockel empor, auf den der Sarg gestellt wird. Dort finden nun die Abschiedszeremonien statt. Dann öffnen sich die Torflügel und der Sarg wird in die hell erleuchtete Cella getra- gen und dort auf einen Katafalk niedergestellt. Die Tore schließen sich und die Feierlichkeit ist zu Ende. Von der Cella gelangt der Sarg nun entweder direkt in den Einführungsraum oder, falls am Tage der Einsegnung keine Verbrennung statt- findet, in eine seitlich angeordnete Leichenkammer. Ein Nebeneingang, sowohl von der Straße wie vom Vorhof aus zugänglich, führt zur Kanzlei und zum Warteraum für die Angehörigen, die von dort aus leicht zu der an der Rückwand des Verbrennungsofens angebrachten Schauöffnung gelangen können. Ferner führt von hier eine Treppe zur Sängerempore. Das Untergeschoß enthält den Heizraum, die Räume für die Aschenentnahme und das Brennmaterial. Anschließend ist ein mit einer Mauer umgebener Wirtschaftshof angeordnet, der für den Leichentransport vorgesehen ist. Die zweite Bauperiode sieht die Anlage einer Zeremonien- halle vor, die sich zwischen den bestehenden Bau und die oben erwähnten äußeren Gittertore einfügen soll. Dadurch entstehen rechts und links zwei kleinere Urnehöfe. Außerdem soll das Gelände vor der Halle durch entsprechende Bepflanzung . und Einfriedung für die Aufstellung von Urnenmalen in Stand gesetzt werden. F ran z Kopp e 1hub e r, Architekt Z. V., Steyr. 32

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