Eröffnung der Feuerhalle in Steyr 1927
äscherung nicht möglich. Denn wenn auch der Mensch in einem Zustand des Scheintodes in den Kremationsofen käme, ~o genügt ein einziger Atemzug in dieser tausendgradigen Luft, daß der Tod sofort eintritt. Andere Menschen wieder treten aus Gründen der Aesthetik für die Feuerbestattung ein; wieder andere tun dies aus Oppositionsgründen, weil sie den Kampf lieben. Aber es gibt noch einen Beweggrund, der die Menschen veranlassen könnte, ihren Leichnam veraschen zu lassen. Wir alle, die wir auf Erden leben, haben nur eine Quelle des Lebens, di~ Sonne. Wenn man sich den ganz un- möglichen Zustand vorstellen könnte, dass die Sonne einmal aufhört zu sein, dann wäre alles, was lebend ist hier auf Erden, sofort tot. Also sind wir alle hier eigentlich Kinder der Sonne. Auch das Feuer ist, ein Kind der Sonne und wenn Sie im Win- ter einheizen, dann bedenken Sie, daß Sie mit den Sonnen- strahlen heizen, die notwendig waren, um aus dem Keim den Baum erstehen zu lassen, mit dessen Holz Sie sich jetzt wär- men. Weil wir also Sonnenkinder sind und uns als solch/3 fühlen, wollen wir auch in dem Element, das uns das Leben ermöglicht hat, im Feuer, in, der Flamme, das, was irdisch ist an uns, aufgehen lassen. Was durch die Sonne an Wärme- strahlen in unserem Körper aufgespeichert war, soll in der Glut des Flammenofens noch einmal aufglühen. Ich sage also: Weil wir Sonnenkinder 'sind und uns als solche . fühlen, sind wir auch Freunde der Feuerbestattung. " .. A ., C ., - tJ :) <; :> t:, - .:. V 18
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