100 Jahre J. & C. Reder, Steyr - Wien, 1831-1931

Geschichte der Firma Berichtet von Philipp Blittersdorff I. Herkommen der Familie Red er m uralten bischöflich passauischen Markte Ebelsbcrg, geschichtlich berühmt durch die heldenhaften Rämpfe der österreichischen Truppen unter Feldmarschalleutnant v. Hitler gegen die Franzosen im Jahre 1809, in dem benachbarten Fischdorf und in User saßen die Reder seit jeher in ihren einfachen Fischerhäuschen. Mit Segenney, Zugwaid, Feder­ schnur und den pimiskörben führe,t sie in die weiten Augewaster der vorüber- glcitcnden Traun zur Waide hinaus, teils als Hof- und Fertstfcher des passaui- fchen Rrummstabcs, teils als einfache Steckwaider, und zinsten gewissenhaft ihrer Herrschaft in jeder O.uatemberwoche, an den Pannfasttagcn, zu Martini und Weihnachten den sogenannten großen oder kleinen Fischdicnst. Urkundlich tritt uns irrt Urbar des Schlosses Ebelsberg schon 1 f 80 ein Reder, ohne Vornamen, als Besitzer der Häuser Blr. 82 im Markte und Blr. 11 in Ufer, östlich davon, entgegen. 1598 entsandte der Bischof von Passau, um den ab­ handen gekommenen katholischen Glauben in Ebelsberg wieder einzuführen, feine Gegenrcformatoren, den Domherrn Rarl von Lamberg und den Pfleger Rarl Rütz in den Markt. Sie ließen sich die einzelnen Ortsinsassen vorführen und bedrohten sie mit Exil und Geldstrafen, wenn sie nicht gefügig würden. Da war unter den verängstigten Untertanen auch ein Fischer, Hans Reder, der den Ropf rückte, die Rommissäre scharf anblickte und sagte: „Rann meinen her­ gebrachten evangelischen Glauben nit so gählings abwerfen, wie mein Rleid. Ich bitt' die gestrengen Herren tritt vierwochentltche Frist, um's zu überdenken." Sie wurde ihm bewilligt, wie es dann ausging, ist aus den Akten nicht zu er­ sehen, vermutlich aber wurde er doch schließlich katholisch, denn er hing allzu­ sehr an der Scholle und an seiner Fischwaide. wir treffen dann den Thomas Reder (166s—1732), wahrscheinlich des Hans Enkel, ohne Hausbesitz, aber als Fischer in Ebelsberg. Sein Sohn Matthias (1694—1766) war Hofstfcher der Herrschaft und besaß das damalige Hofstfcher-, später Lackerbauerhaus Hr. 16 im Markte, wozu auch eine halbe Fischwaide, deren es tut ganzen Orte acht gab, gehörte. In diesem, gleich rechts vor der Traunbrücke gelegenen Haufe, das 1731 von der Familie Reder käuflich erworben wurde, ging eine frühere Besitzerin, die Gertrude Rnicmostin, um, welche 1708 als Brandlegerin mit dem Schwerte hingerichtet worden war. Matthias Reders f

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