100 Jahre J. & C. Reder, Steyr - Wien, 1831-1931

rung des Werkes, war dies gewiß begrüßenswert, so schädigte das Militär- ärar das Unternehmen ans der anderen Seite dadurch bedeutend, daß cs nur einen Bruchteil des „sichergestellten" Holzmehlquantums abberief, das übrige jedoch nicht für anderweitige industrielle Zwecke zum Verkaufe freigab. In der Zeit der Lebensmittelnot war in der Bevölkerung allgemein die An­ sicht verbreitet, daß Holzmehl zur „Streckung" des Schwarzbrotes verwendet würde. Der Tatbestand ist aber folgender. Allerdings wurden von Seite des X. Armeekommandos in Villach und des Armeeoberkommandos in Baden Ver­ buche unternommen, Holzmehl in den Brottcig zu mischen. Man kam aber bei der Verwendung des Holzmehles zu Ernährungszwecken nicht über Erpro­ bungen hinaus, weil die erforderlichen ganz enormen Mengen dieses Mahlgutes nicht herstellbar waren, wie eine Konferenz im Briegsministerium feststellte. Es blieb also bei platonischen Versuchen und der Magen des Volkes konnte voin Genusse von Briegsbrot aus Bleie und Holzmehl gottlob vcrfchont wer­ den. Von der Hörmühle wurden insgesamt 3000 kg für diese Bestimmung ab­ geliefert. Da in jener Zeit die beiden früher noch bestandenen anderen österreichi­ schen Holzmehlfabriken in Radstadt und Bufstein bereits Bränden zum Opfer gefallen waren, ist es ausgeschlossen, daß vielleicht von dieser Seite Holzmehl 29

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