Festführer Kreisturnfest 1928

strafte 1, dann der Leopoldsbrunnen, Schloftbrunnen, Roter Brunnen, Werndl-Denkmal, Brudrner-Denkrnal, endlich der Zried- hof(Grabstätte der letzten Freundin Schuberts, karolineEberstaller). Sammlungen: Städtisches Museum, Meisteratelier Blümel- huber. Beachtenswert find die zahlreich noch erhaltenen wirts­ hausschilder aus Schmiedeeisen, Fensterkörbe, Türen und Be­ schläge, Fresken und Heiligenbilder, Stuckdecken und Gewölbe. Einführung in das historische Festspiel „Bus Steyrs Vergangenheit" von Prof. Gregor Goldbacher. Das Spiel schöpft aus der ungemein reichhaltig bewegten Geschichte der alten Eisenstadt und umfaßt mit seinen 6 Bildern einen Zeitraum von 700 Jahren. Die Überbrückung dieser ge­ waltigen Zeitspanne besorgt der sogenannte Spielansager, wo­ durch das Spiel einen geschlossenen Gesamteindruck gewinnt. Nach einem poetischen Vorspruch begrüftt der Spielansager die Zuhörer und erzählt ihnen von den aus Bayern stammenden sogenannten Traungauergrafen, den Gttokaren, in deren Zeit die geschichtlich feststehende Erbauungszeit 980 der Styrapurg fällt. Don dem Eisen, dem Talisman der Stadt, wird gesprochen, das sich die Steyrer aus dem ihnen fast als Eigentum gehören­ den innerberg (steirischen Erzberg» holten. Das erste Bild zeigt uns den letzten Ottokar, der vom Kaiser Friedrich am 29. Juni 1180 zum Herzog von Steiermark erhoben wurde, der seine Besitzungen aber noch zu Lebzeiten an den Babenbergerherzog Leopold übergab, wir lernen auch den Minne­ sang der damaligen Zeit in der Gestalt „des von Nürnberg" kennen, der, einer Annahme nach, der Verfasser des Nibelungen­ liedes sein soll. Nach einer Überleitung durch den Spielansager sehen wir im zweiten Bilde die Wahl des ersten Bürgermeisters im Jahre 1499, zu dessen Huldigung die damals vornehmste Zunft der Messerer den Reiftanz und den uralten Schwertertanz vorführt, wobei die alten Zunftzeichen, Willkommbecher usw. verwendet werden. Die folgenden zwei Bilder führen uns in den Beginn des 17. Jahrhunderts, in die Zeit des oberöster­ reichischen Bauernkrieges, wo die Stadt viel zu erdulden hatte. Reformation und Gegenreformation prallen hart aufeinander, die schwarzen Bauern unter ihrem Anführer Neumüller beherr­ schen die Stadt, wir werden Zeugen einer hochdramatischen Szene mit Jakob Zettl, die ihm fast das Leben kostet. Das alte Kampflied „Bist denn du ah a passauer" ertönt und beschließt das ungemein bewegte dritte Bild. In dem prächtigen Gedichte „Deutsches Recht" der Romanschriftstellerin Enrika v. Hcmdel- Mazetti werden uns die wundersamen Erlebnisse der schönen Tochter Margaret des reichen Eisenverlegers Reischko in Steyr 31

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