Festführer 550 Jahre Steyrer Bürgerkorps 1933

Steyrer Bürgerevrps int Jahre 1680 Zufälle" in Armut geraten. find) für die Inoaliden des Korps hatte dieser Verein zu sorgen, der später einige Zeit der letzte Rest des so stolzen Bürgerkorps zu werden schien. Ruch dem großen Brande in der Rucht zum 22. Juni 1824 ordnete Bürgermeister Reisser strengen putrouillendienst des Korps an, der fast drei Wochen dauerte. Das Korps unterstützte die Abbrändler auch finanziell nach Kräften. Schon am 13. September 1826 wurden in einer Kaiser!. Entschließung die Grundsätze für die Tätigkeit des Bürgerkorps festgelegt und am 9. Mai 1830 wurde demgemäß ein umfangreiches Reglement ausgearbeitet. Damals war der TRitgliederftand 110 Mann Infanterie und 12 Mann Artillerie. Schweren Contrimaz-Wachtdienst hatte das Korps, als im Jahre 1831 die Cholera ausgebrochen war. Damals wurde infolge einer Demonstration von grauen, die dagegen protestierten, daß ihre Männer ihrem bürgerlichen Erwerb entzogen würden, das Steyrer Bürgerkorps als revolutionär — angesehen. Das Mißverständnis wurde aber nach wenigen Tagen aus der Welt geschafft. Das Bürgerkorps erlebte nun wieder eine Zeit des Aufschwunges, sodaß an die Bildung einer Division geschritten werden konnte. Jm Jahre 1837 wurde Leopold Werndl gähnrid) der 2. Kompagnie. Von da ab spielt der Raine Werndl in der Geschichte des Bürgerkorps eine wichtige Rolle. Im Juni 1839 bestand die Infanterie- Division aus 200 Mann. greud und seid wechselten in den nächsten Jahren. Zu erwähnen wäre der Besuch des so volkstümlichen Erzherzogs Johann am 30. Rovember 1841. Am 3. Mai 1842 verheerte ein Brand fast ganz Steyrdorf, bei fünfzig Mitglieder des Korps verarmten derart, daß sie sich nicht einmal mehr ihre Uniform anschaffen konnten. Kommandant Joachim Gschaider leitete eine großzügige Hilfsaktion ein. Dieser Kommandant, unter dem das Korps wieder auf 300 Mann angewachsen war, trat 1845 zurück, Paul Buberl trat an seine Stelle. Die Revolution des Jahres 1848 und die Schaffung der Rationalgarde gingen auch an Steyr nicht spurlos vorüber, gast wäre das Bürgerkorps der Rationalgarde zum (Opfer gefallen, unterordnen mußte es sich ohnehin. !m Jahre 1849 erhielt das Korps „Vereinsstatuten", die von fast 300 Mitgliedern unterzeich­ net wurden. Durch kaiserl. Patent vom 22. August 1851 wurde die Rationalgarde ausgelöst, das Bürgerkorps wurde wieder selbständig und nach neuen Grundsätzen organisiert. Zunächst trat der streng militärische Charakter in den Hintergrund, da­ gegen die freilich schon immer geübte Mitwirkung bei hohen kirchlichen und patriotischen geften sowie kameradschaftliche Hilfe in den Vordergrund. Unter diesen Umständen ging es begreiflicher weise mit dem Korps stark abwärts, es schmolz Ende der günfziger-Jahre auf 60 Mann zusammen. Als 1860 Josef Werndl als Kommandant gewählt wurde, begann wieder eine bessere Zeit. Dieser Mann tat alles, um das Korps zu heben und brachte viele materielle (Opfer. Er war auch ein erfolgreicher Werber. Bis Ende Mär; 1861 betrug die Mitgliederzahl schon wieder 124 Mann, zu gronleichnam erfolgte die erste Ausrückung in glanzvoller weise. Ende Juli 1861 betrug der Stand schon rund 250 Mann. Unter Josef Werndl feierte das Bürgerkorps manches herrliche gest und 1862 erhielt das Korps wieder neue Satzungen. Das glänzendste gest war die am 7. und 8. September erfolgte gahnenweihe, die Bischof Rudigier vornahm, gahnenmutter war grau Josefa Werndl, die Mutter des Kommandanten Josef Werndl. Im Jahre 1866 drohte eine Sträflingsrevolte in (Barsten, die aber durch den strengen wachtdienst des an Stelle der Militärwache getretenen Steyrer Bürgerkorps im keime erstickt wurde. Als 1866 das neue wehrgefetz ins sehen trat, drohte dem Bürgerkorps abermals Gefahr, aber kluge gührung bannte sie. Gefährlicher war die Lauheit der Mitglieder, der IRajor Ludwig Werndl kräftig entgegen arbeitete, da Joses Werndl sid) damals dieser Sache nicht so nachhaltig, als nötig war, widmen konnte. So stieg 1872 der Mitgliederstand wieder auf 221. Am 23. Rovem­ ber 1875 wurden die neuen Satzungen von Kaiser gränz Josef sanktioniert und damit der Bestand des Korps gesichert. In großartiger weise feierte das k. k. priv. unif. bewaffn. Bürger- korps im Jahre 1880 seine günfhundertjahrfeier, ver­ bunden mit der weihe der neuen gähne, die mit kaiserl. Be­ willigung den Doppeladler aufwies. Kaiserin Elisabeth übernahm die Stelle einer gahnenpatin und wurde durch die Gemahlin des Statthalters Baron pino vertreten. Das gest begann am 20. August abends und erreichte am 23. August mit dem Besuche des Kaisers gränz Joses feinen Höhepunkt. Gleichzeitig wurde die 900-Jahrseier der Stadt Steyr begangen. Unvergeßlich war der Eindruck des historischen gestzuges durch die überreich geschmückte Stadt. Auch bei der Ausstellung im Jahre 1884 wirkte das Bürgerkorps, vor allem beim Empfang des Kaisers ehrenvoll mit. Im Jahre 1889 hatte es den Tod feines großen (Bonners Joses Werndl zu beklagen. Einen Markstein in der Geschichte des Steprer-Bürgerkorps dürfte wohl das Jahr 1905 bilden, gand doch am 8. September dieses Jahres die weihe der neuen, dem Bürgerkorps gewidmeten gähne statt und niemand geringerer als Erzherzogin Marie Valerie hatte die Übernahme der gahnenpatenschaft zugesagt. Ein herrlicher Sonntag vereinigte die Spitzen der Aemter und Behörden sowie weit über 1000 uniformierte Gäste am Steyrer- Stadtplotze, um dem überaus feierlichen Akte beizuwohnen. Domprobst, Prälat Msgr. pinzger aus Lin; nahm die weihe der

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