Festführer 550 Jahre Steyrer Bürgerkorps 1933
jFlus det Chronik des priD. unif. bewaffn Bürgerkorps in Stepr. Spätlid) find die geschichtlichen (Quellen, die uns übet die Anfänge und die Entroiddung des prio. unif. beroaffn. Bürger= korps Steyr einigen Ausschluß geben. Unruheooll waren ja jene alten Zeiten, verheerende Brände vernichteten gar viele wertvolle Urkunden und unersetzliche Gegenstände von geschichllid)er Bedeutung, beider ließ aber auch mangelndes Verständnis so manchen kostbaren Schatz aus „Urväter Hausrat" verkommen und zugrunde gehen. Aus der Geschichte anderer deutscher Städte, die unter ähnlichen Bedingungen entstanden und ausblühten wie die Stadt am Zuße der alten Stpraburg, können wir mit Sicherheit schließen, daß frühzeitig an die bewaffnete (Organisation des Bürgerstandes geschritten wurde, wie auch die Befestigung der Stadt außer der Umwallung der Burg frühzeitig erfolgte. Die erste urkundliche Nachricht stammt aus dem fahre 1380. Damals beunruhigten die Herren von R o h r, die einem alten herrengeschlechte Gberösterreichs angehörten, von ihrem festen Schlosse Leon stein aus, die Gegend längs des Steyrflusses durch Raub und Plünderung Herzog Albrecht zog wider diese Raubritter zu Seide, belagerte beonftein und zerstörte es, nachdem es hartnäckigen widerstand geleistet hatte. Herzog Albrecht be lohnte die Stadt Steyr, deren bewaffnete Bürger „bei dieser Belagerung Hilfe und Beistand erzeigten", durch Bestätigung der hergebrachten Rechte und S r e i b e i t e n. Den Burg grafen von Steyr aber befahl der Herzog die Steyrischen Bürger „festiglich" zu beschirmen, wie ferne sie jemand angreifen oder beschweren (in Schwierigkeiten versetzen) sollte. £s ist ganz bestimmt anzunehmen, daß nicht erst damals eine organisierte bewaffnete Bürgerschaft ins beben gerufen wurde, sonders daß sie schon bestand; darauf dürfte and) die Bestätigung der hergebrachten Rechte deuten, zu denen als eines der bedeutsamsten des Recht des Waffen trage ns gehörte. Da aber ältere Urkunden oder hinweise leider fehlen, müssen wir die Geschichte des Steyrer bewaffneten Bürgerkorps erst vom fahre 1380 an datieren. Nach dem Tode Herzog Albrecht III. im fahre 1395 traten wieder unruhige Zeiten ein. Die Bürgerwehr stand mehr als vier fahre ohne fremde Unterstützung in steter Kampfbereitschaft auf der wacht und ihrer kriegstüchtigen Haltung war es zu danken, daß die Gegner keinen Angriff auf die Stadt Steyr wagten. Nach einer Ruhezeit traten 1466 wieder wirren in der Gegend um Steyr ein. „wer stärker war, der schob seinen Nach bar in den Sack", berichtet der Chronist, fÖrg von Stain (Stein) weigert sich, dem Kaiser die verpfändete Herrschaft Steyr auszuliefern und sandte etwa 1000 Söldner über Aschach gegen
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