Fabrik wird Museum

Einleitung In der oberösterreichischen Stadt Steyr, in jenem dortigen Stadtteil, im Wehrgraben, in dem seit frühesten Zeiten eisenverarbeitende ~andwerker und seit dem vorigen Jahrhundert bis zu ihrer Übersiedlung die eisenverarbeitende Industrie ihre Standorte hatten, entsteht ein Museum, eine Ausstellung neuer Art: Das Museum Industrielle Arbeitswelt. Eröffnet wird es mit der oberösterreichischen Landesausstellung 1987: Arbeit - Mensch - Maschine. Diese auf dem Ausstellungs- und Museumssektor erstmalige und daher einzigartige Kreation, dieses Besuchertheater, diese Zeitmaschine bedingte auch in seiner wissenschaftlichen und gestalterischen Konzeption neue Wege, aber genauso bei der Umsetzung derselben. Ebenso interessant ist die gedankliche und politisch pragmatische Entwicklung dieses Projektes. Nun steht unsere Absicht, unser Ideal, unser Wollen knapp ein halbes Jahr vor der planmäßigen Eröffnung. Deshalb haben sich die Mitarbeiter an diesem Wagnis entschlossen - als eine Art Zwischenbericht-, ihre Gedanken, Ziele, Beweggründe, Erwartungen und Erfüllungen in Form eines Büchleins vorzulegen. Der Anspruch war hoch: Ein lebendiges Museum, das sich durch die Entwicklungen der Gegenwart und Zukunft ständig erweitert, soll die industrielle Arbeitswelt von ihren Anfängen bis in die Gegenwart mit einem Ausblick in die Zukunft in all ihren Dimensionen nicht nur zeigen, sondern dem Besucher erlebbar machen. In all ihren Dimensionen heißt , daß nicht nur der Berufsbereich, und was unmittelbar mit diesem zusammenhängt, aufgearbeitet wird, sondern auch der Freizeit-, Kultur-, Gesellschafts-, Privat- und Wohnbereich der in der Industrie tätigen Menschen. Dies alles soll der Besucher nicht nur sehen, sondern, indem er durch die Ausstellung, durch die Zeit, durch diese Zeitmaschine von der Gegenwart in die Vergangenheit, in die Zukunft und wieder in die Gegenwart geht und dabei zu Handlungen angehalten wird, erleben. Der heutige Mensch erlebt die gesellschaftspolitisch markanten Stationen und soll dadurch Einblick und Anregungen bekommen, sich aktiv mit seiner gegenwärtigen Situation auseinanderzusetzen und zukünftige Entwicklungen selbstgestaltend positiv zu beeinflussen. Um dieses Museum zu ermöglichen und um den erwähnten Zielsetzungen gerecht zu werden, waren bereits beim Aufbau des Museums alle arbeitenden Menschen aufgefordert , sich an Gestal5

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