Fabrik wird Museum

andere Bereiche immer wieder, auch in Zusammenarbeit mit den Besuchern, verändert werden können. Die schönste Vorstellung für mich ist ein Museum wie ein japanisches Haus, in dem sich mühelos neue Räume öffnen und verbinden lassen, eine Art „Gegenwartsmuseum" , das die sich ändernden Geschichtsbilder immer widerspiegelt. Aber dazu reichen unsere Möglichkeiten jetzt nicht aus, das ist ein Modell der Zukunft. Natürlich muß es einen durchdachten thematischen Aufbau geben, aber die Besucher sollen nicht zwangsgeführt werden, sie sollen sich anregen lassen, und die verschiedenen Darstellungen sollen das „Museum seiner Erfahrungen, Wünsche und Utopien" wachrufen und in Bewegung bringen. Wir dürfen nicht davon ausgehen, daß die Leute nur aus dem Bestreben zu lernen in eine Ausstellung oder in ein Museum gehen, sondern eben auch, um sich abzulenken und sich zu vergnügen . Das ist beim Thema Arbeitswelt sicher schwieriger als bei Kunst oder etwas anderem. Viele empfinden Arbei t doch als eine Zwangssituation und wer träumt nicht von einem Leben, ohne arbeiten zu müssen? Im Museum hat der Besucher auch se ine Art von Arbeit zu leisten. Zweifellos appellieren wir an seine Phantasie und an seine Imagination: Das Muse um in uns und wir im Museum als integrierter Besucher und vergnügter Mitarbeiter, Arbeit als Kultur - Kultur ist Arbeit. 55

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2