Fabrik wird Museum

die Räume fingen an zu „sprechen" und zu „erzählen". Ich glaube, darin ist schon ein Unterschied zum gegenwärtigen Trend der Großausstellungen zu erkennen, der mir oft gefährlich oberflächlich erscheint, wenn durch Spektakuläres Leute angelockt werden, und zwar mit denselben Mitteln wie z. B. in der Werbung. Das liegt nicht in meiner Absicht, es bleibt zu sehr außen. Die Beschäftigung mit Literatur und Theater hat mich gelehrt, einen Text, ein Thema zu durchdringen, die für mich wichtigen Grundmotive zu erkennen und in Räume umzusetzen, die wiederum ein inneres oder äußeres Geschehen bei den Zuschauern oder Besuchern hervorrufen können. Mit welchen Mitteln diese Umsetzung auch geschieht, wichtig ist, daß etwas ausgelöst wird . Oft Phase II und ll1. Beide Fotos: Kra nzmayr nicht mehr als em Augenblicksreiz, der später weiterverfolgt werden kann. Gerhard Pfeisinger: Nun besteht ja die Ausstellung „Arbeit - Mensch - Maschine" großteils aus einer Auseinandersetzung mit Geschichte, mit der Entstehung und Entwicklung der industriellen Gesellschaft. Wie hoch setzt du den Stellenwert von Geschichtsvermittlung an? Was mich in diesem Zusammenhang noch interessiert, ist, wie ist es dir im Umgang mit den Fachhistorikern gegangen, die Geschichte schreiben und sich wenig um das Herzeigen der Geschichte kümmern? Hans Hoffer: Die Antwort auf beide Fragen kann eigentlich zusammenfallen, denn der Umgang und die Erfahrung mit Leuten, die sich wissenschaftlich mit Geschichte beschäftigen, und mit den Besuchern, die sich im Museum mit Geschichte auseinandersetzen 53

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