Landesausstellung und Museum geplant, soll so etwas wie ein „Erlebnisbauwerk" werden, das auf längere Zeit hin funktionieren und Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen muß, da ja auch Bereiche des gegenwärtigen Lebens und des sich selbst beschleunigenden Fortschritts dargestellt werden sollen. Ich verstehe Museums- und Ausstellungsarbeit heute ja nicht als reinen Konservierungsakt chronologischer Aneinanderreihung, sondern als vergnügliche spielerische Konfrontation ; Gegenwart wird nicht ausgeklammert, sondern als persönliche Geschichte des Besuchers miteinbezogen. Gerhard Pfeisinger: Dem Verein Museum Arbeitswelt, der dich als Ausstellungsgestalter gewinnen wollte, war ja durchaus bewußt, Das Ausstellungsmodell von Hans Hof/er, Phase 1 und IIJ. daß du eine andere Auffassung von Ausstellungen und Museen mitbringst. Eine Auffassung, die in Richtung Raumerzählung, Inszenierung und Umwelt geht. Diese Begriffe bezeichnen einen neuen Trend im Ausstellungswese_i:i und in der museologischen Diskussion, der langsam auch auf Osterreich übergreift. Siehst du dich in diesem Trend oder versuchst du ganz neue Wege zu gehen? Hans Hoffer: Wenn man sich heute mit Ausstellungen beschäftigt, ist man selbstverständlich Bestandteil der gegenwärtigen Diskussion und angehalten, auf Zeitströmungen zu reagieren. Allerdings habe ich schon ziemlich früh Erfahrungen gesammelt mit Räumen, die beispielsweise am Tag als Ausstellung zu begehen waren, und am Abend wurde darin Theater gespielt. Selbstverständlich wurde auch am Tag gespielt, weil sich die Besucher der Ausstellung in Szene gesetzt haben. Es ergab eine Art von Besucherdramaturgie, 52
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2