Zum Geleit Die vorliegende Broschüre ist aus mehreren Gründen ungewöhnlich. Sie berichtet über ein ungewöhnliches Anliegen. Die Einrichtung des ersten österreichischen Arbeitsweltmuseums. Das Projekt stellt aber mehr dar, als das bloße museale Aufbewahren eines von der öffentlichen Meinung bereits als tot erklärten Phänomens. Es geht den Betreibern vielmehr darum, in der Auseinandersetzung mit den historischen Kräften des Wandels auch die zukünftige Veränderbarkeit erfahrbar zu machen. Der Begriff Zeitmaschine ist daher eher angebracht, unser Anliegen zu bezeichnen. So ungewöhnlich das Anliegen, so ungewöhnlich ist auch seine Realisierung. Die Mittel konnten nur aufgebracht werden, weil das Land Oberösterreich von der Notwendigkeit überzeugt werden konnte, der industriellen Arbeitswelt eine Landesausstellung zu widmen. Wurden bislang Jahr für Jahr für diesen Zweck sakrale Bauten renoviert, so steht diesmal ein Profanbau im Mittelpunkt. Ungewöhnlich ist auch das Innenleben des Museums. Wurde bislang restauriert und dazu passende Exponate arrangiert, so werden diesmal die historische Realität abbildende Erlebnisräume konstruiert. Das dazu erforderliche Quellenmaterial mußte mühsam gesucht, gesichtet und geordnet werden. Ohne die sachkundige Leitung von Prof. Kropf und ohne die finanzielle Hilfe des Bundesministeriums für soziale Verwaltung wäre dies wohl nicht möglich gewesen. Ungewöhnliche Arbeitsmethoden waren notwendig, um innerhalb von anderthalb Jahren diese Ziele zu erreichen. Im Vergleich zu anderen Projekten ist es vor allem die demokratische Organisationsstruktur, die auffällt und die das Ergebnis ganz wesentlich prägen wird. Erfolg oder Mißerfolg werden letztlich davon abhängen, ob es gelingt, ein Auseinanderfallen einzelner beteiligter Gruppen in Grabenkämpfe und Cliquentum zu verhindern. Bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt hat sich die Struktur unseres Projekts bewährt. Die vorliegende Broschüre zeugt von der Vielfalt der Personen und Ideen, die dahinterstehen. Josef Weidenholzer .Obmann 3
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