Blickwinkel aufweisen. Dazu waren die an herkömmlichen schulpädagogischen Me thoden orientierten Vermittlungsformen nicht ausreichend . Veranstaltungen und Aktionen, Theater- und Rollenspiele, Kinderausstellungen und inszenierte Spielräume, pädagogische Ausstellungen und dezentrale Museumsarbeit, Museumskoffer und Museumsbusse, gemeinsames Arbeiten mit Kulturvereinen und Volksbildungseinrichtungen, mit sogenannten alternativen und subkulturellen Gruppen wurden ins Leben gerufen. Gemeinsam suchten bzw. suchen Museumspädagogen und Besucher Möglichkeiten und Erfahrungen zu sammeln, die dazu beitragen, das Museum als Ort der aktiven Auseinandersetzung, des Erwerbs an Information und Kritikfähigkeit, der historischen Authentität und der innovativen Wahrnehmungs- und Erinnerungsarbeit erlebbar zu machen. Was machen eine Museumspädagogin, em Museumspädagoge eigentlich? Ich stehe als Museumspädagogin in einer Zeit, in der wiederum technologischer Fortschritt den Blick auf die Geschichte - diesmal auf den bisher scheinbar vergessenen, jedenfalls bislang nicht als museumswürdig empfundenen Teil - freigibt. „Ein Museum über die Arbeit zu bauen, ist ein Kunststück. Es gibt keine Vorbilder, keine Gegenstände, die man in Schaukästen aufstellen könnte . Das Museum der Arbeit muß etwas ganz Neues werden , so daß es eine Herausforderung der traditionellen Museumsarbeit und ein Wegweiser für die Zukunft wird. "4 ) Auch für die Museumspädagogik gibt es dabei wenig Vorbilder, wenig Erfahrungen. Das bedeutet, neue Wege zu suchen, Zeit zu haben, Dinge auszuprobieren, Kontakte zu Betroffenen herzustellen, Materialien zur Vor- und Nachbereitung des Museumsbesuches zu gestalten, sie probeweise zu verwenden, sie zu verändern, zu verbessern. Dabei stellt sich für mich deutlicher als bei meinen bisherigen Arbeiten heraus, daß der Begriff der „Museumspädagogik" ein nicht sehr gelungener ist. Er schließt zwei traditionsreiche Institutionen: das Museum und die Schule (Pädagogik) zusammen. Diese unklare Abgrenzung des Museums von der Schule bildet immer noch Rahmen für die Verwechslungen, die mitunter auch eine Hemmschwelle für die Arbeit darstellen. Das Museum muß eigene , museumsspezifische Bildungsangebote und Methoden dafür entwickeln. Gerade im Zusammenhang mit dem neu entstehenden Museum wäre der Begriff der „Kulturpädagogik" richtiger. Um Menschen ein Museum dieser Art nahezubringen, das Museum als interessan43
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