Fabrik wird Museum

tagessen nach dem Museumsbesuch, das in einem Gasthaus in der Nähe der Ironbridge eingenommen wurde, diskutierten wir auch über diese Idee mit den anwesenden Gewerkschaftsschülern. Erich: Joe, was haben die Teilnehmer damals zu dir gesagt? Joe: Ich weiß es noch genau. Es war der Lois Böhm, der gemeint hat: ,,Wie du uns im Geschichtsunterricht in der Gewerkschaftsschule davon erzählt hast, wollten wir dir den Enthusiasmus nicht nehmen, aber wir haben dir das nicht geglaubt." Wie sie dann gesehen haben, daß es dort tatsächlich so ausg'schaut hat, haben sie gesagt ; ,,Jetzt glauben wir dir , was du uns erzählt hast." Böhm, Pils und Rothböck waren außerordentlich beeindruckt und motiviert. Erich: Was hast du , Bertl, nach der Rückkehr nach Österreich gemacht? Bert!: Ich versuchte sofort Interessenten für dieses Museumsprojekt zu gewinnen. Ich sprach vor allem mit Kurt, Gottfried und Anna Maria über das Projekt. Allen gefiel die Idee, sie äußerten aber Sorge bezüglich der hohen Finanzierungskosten . Erich: Gottfried, du bist ein halbes Jahr vorher Vorsitzender des ÖGB-Landesbildungsausschusses geworden. Wie hat sich die Anfangsphase für dich dargestellt? Gottfried: Ja, ich übernahm im April 1979 den Bildungsobmann. An sich war diese Arbeit nichts Neues, denn ich war ja schon 23 Jahre im Bildungsausschuß und fast so lange Obmann-Stellvertreter. Ich bin dann im September, nachdem eben die Kollegen von England zurückgekommen waren, von Bertl angesprochen worden. „Was hältst du davon, wenn wir in Oberösterreich so ein Museum errichten?" Er hat mir die Broschüren von Coalbrookdale in die Hand gedrückt und gemeint, ich solle sie mir einmal anschauen. Joe: Mir hat die Idee auch sehr gut gefallen, ich hatte nur das Gefühl, daß dies doch für uns um einige Nummern zu groß ist und war eher skeptisch. Aber durch den Optimismus von Bertl wurde ich mitgerissen. Aber ich habe so meine Reserven gegen das Projekt gehabt, das muß ich ehrlich sagen. Gottfried: Eines der schwierigsten Probleme war, daß man diese Ideen und Gedanken erst in den engsten Kreis der Funktionäre hineintragen, sie überzeugen mußte. Alle Projekte, die viel Geld kosten, stoßen natürlich auf Widerstand. Ich hatte aber aus der Erfahrung gelernt, daß, wenn eine Idee gut ist, es auch möglich ist, sie in die Tat umzusetzen. Und ich hielt diese Idee für gut. Erich: Anna Maria, wie hast du das erlebt? Anna Maria: Meiner Erinnerung nach ist der Koll . Bertl zu mir gekommen und war ein wenig verzweifelt, weil es ihm nicht auf Anhieb gelungen war, wichtige Funktionäre und vor allem den Landessekretär zu überzeugen . In Erinnerung sind mir die Diskus11

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