Fabrik wird Museum

eine „Hackn" bekommt. Und wenn, dann ist sie so schlecht bezahlt, daß das in keinem Verhältnis steht, zu dem, was man machen muß. Leistung muß man aber die gleiche bringen, wie einer mit einem wesentlich höheren Gehalt. Das zweite, was einen bewegt, ist die Sache, daß, wenn man eine schlecht bezahlte Arbeit hat, sich das auf die spätere Pension auswirkt, die von den letzten zehn verdienenden Jahren berechnet wird, die beginnen aber jetzt zu laufen. Das heißt, man ist doppelt bestraft. Adolf Moment einmal, ihr seid ja Angestellte, wir sind nur Arbeiter. Klaus B .: Wir haben auch nur ein befristetes Dienstverhältnis. Klaus S.: Ich glaube, ihr als Angestellte habt eher eine Chance dabeizubleiben. Klaus S.: Als was warst du bis jetzt tätig im Museum? Klaus B.: Ich habe bisher alles gemacht, was angefallen ist. Ich bin vorerst hergeschickt worden für die Verwaltung, dann ist der Udo gekommen und hat die Verwaltung übernommen . Dann habe ich die ganze Inventarisierung übergehabt. Jetzt bin ich Prof. Kropf zugeteilt zum Exponatesuchen; ich suche die Exponate, die jetzt noch fehlen , das ist derzeit mein Geschäft. Mir geht es dabei so wie euch. Eine richtige Beschäftigung habe ich auch nicht, einmal ist das zu tun, dann wieder das. Das ist natürlich schon eine gewisse Verunsicherung. Obwohl die verschiedenen Arbeitsaufgaben auf der anderen Seite wieder recht interessant sind, muß ich sagen . Klaus S.: Ich muß sagen, daß wir froh sein werden, wenn die ganzen Bauarbeiten abgeschlossen sind, weil das Maschinenaufstellen, die Exponate aufstellen doch interessanter ist als Ziegelschleppen. Klaus B. : Wie ist die Kollegialität untereinander - gibt es Spannungen? Norbert: Ich könnte nicht sagen, daß es etwas gäbe, wenn ich von jemand Hilfe brauche; z. B. ich habe ein schweres Stück zu tragen, gibt es kein „Trenzen" oder so etwas, da ist jeder da. Karl: Die Kollegialität da ist ausgezeichnet; kleine Reibereien lassen sich nicht vermeiden, die lassen sich nirgends vermeiden. Jeden Tag bist nicht gut aufgelegt , der andere auch nicht. Robert. Bisher habe ich noch keine Probleme gehabt, und ich glaube auch keine zu bekommen. Bin bisher immer gut ausgekommen. Klaus B.: Und das Verhältnis zu den Mitarbeitern der anderen Firmen? Klaus S.: Es gibt natürlich bei der Baufirma auch verschiedenste Typen. Der eine hat einen Befehlston, der glaubt, er schreit und man rennt. Der andere - das sieht man schon, wenn man mit ihm redet - , daß er sich als dein Kollege fühlt. 96

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